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«Trading Idee»: Neues goldenes Zeitalter

06.06.2024 3 Min.
  • Serge Nussbaumer
    Chefredaktor

Den Halbleiterherstellern werden die KI-Chips derzeit aus den Händen gerissen. Gut für den weltweit grössten Auftragsfertiger TSMC, der sich vor Orders daher kaum retten kann.

Mini-Future auf Taiwan Semiconductor Manufacturing

Ein Blick auf den Chart von NVIDIA reicht, um festzustellen, dass das Thema Künstliche Intelligenz (KI) an den Märkten einen wahren Hype entfacht hat. Allein in den vergangenen 12 Monaten legte der Tech-Titel um 192% zu, auf Sicht von zwei Jahren sind es sogar rund 500%. Ein Tempo, dem der taiwanische Chiphersteller TSMC nicht folgen kann, auch wenn der Jahreszuwachs von 53% durchaus respektabel ausfällt. 

Zugegeben, als Auftragsfertiger, der NVIDIA oder auch Apple zu seinen Kunden zählt, lässt sich kein derartiger «Innovations-Bonus», wie die Märkte sie dem Chip-Designer aus Kalifornien verleihen, einstreichen. Dementsprechend wird diesem Titel auch eine geringere Bewertung zugestanden. Allerdings scheint der Abschlag deutlich zu hoch. So beläuft sich das 2025er-KGV von NVIDIA auf 31, das von TSMC nur auf 20 – und das bei einem gleich hoch erwarteten Gewinnwachstum von 25% für die kommenden Jahre. Das KGV der Asiaten liegt damit sogar unter der Steigerungsrate. Darüber hinaus sind die beiden Unternehmen mit einer operativen Marge im Bereich von 50% in etwa gleich profitabel.

Die weiteren Geschäftsaussichten für TSMC gestalten sich derzeit ebenfalls rosig. Der Zulieferer prognostiziert ein jährliches Umsatzwachstum – ohne Speicher-Chips – von 10% in der globalen Halbleiterindustrie. Für das Unternehmen selbst ist aktuell sogar noch etwas mehr drin. Da TSMC auf einer Welle der Nachfrage nach Halbleitern für KI-Anwendungen reitet, wird für das 2. Quartal mit einem Umsatzwachstum von bis zu 30% gerechnet. «Das ist ein neues goldenes Zeitalter für Möglichkeiten mit KI», zeigt sich TSMC-Vizepräsident Cliff Hou optimistisch. Bereits zum Jahresauftakt verlieh der Boom bei Spezialchips für Künstliche Intelligenz dem taiwanischen Halbleiterhersteller Rückenwind. Der Umsatz legte im 1. Quartal um 16.5% auf TWD 592.64 Milliarden (EUR 17.1 Milliarden) zu und lag damit am oberen Ende der Firmenprognose sowie auch über den Erwartungen. Dass die Wachstumskurve dabei im ersten Vierteljahr ansteigt, zeigt ein gesonderter Blick auf den März. Allein in diesem Monat schnellten die Erlöse um 34.3% empor. Ein Ende des Aufschwungs ist zudem nicht in Sicht. «Fast alle KI-Firmen arbeiten mit TSMC zusammen, um die unersättliche Nachfrage nach energieeffizienter Rechenleistung im Bereich KI zu bedienen», freut sich TSMC-Chef C.C. Wei. Das Unternehmen baut zum Beispiel die neuste GPU-Plattform von Nvidia «Blackwell». Das Flaggschiff dieses Prozessors, des Blackwell B2000, kostet Berichten zufolge satte USD 20’000. Die vielen Aufträge sorgen inzwischen sogar für Kapazitätsengpässe. Daher expandiert TSMC derzeit um den Globus und plant allein in diesem Jahr mit sieben neuen Fabriken, unter anderem in den USA, Japan und Deutschland.

Das operative wie auch das charttechnische Momentum stimmt bei TSMC und könnte dafür sorgen, dass die Aktie ihren steilen Aufwärtstrend weiter fortsetzt. Mit einem Mini Future von BNP Paribas lassen sich potenzielle Kursgewinne noch potenzieren. Das Open-End-Papier verfügt über einen Hebel von 3.8. Der Stop Loss befindet sich bei USD 122.06 und damit 22.8% von der Knock-out-Schwelle entfernt. Sollten sich aber die geopolitischen Spannungen zwischen China und Taiwan verschärfen, könnte dies auch TSMC in Mitleidenschaft ziehen. Kursrückschläge können mit passenden Shorts von BNP Paribas in Gewinne umgewandelt werden.

Produktinfos*

*Stand 31. Mai 2024

Kursverlauf TSMC

Quelle: baha

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