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Vollgas oder Bremsen?

17.08.2018 3 Min.
  • Dieter Haas

Der Schweizer Aktienmarkt hinkt dem Marktgeschehen seit Jahresbeginn hinterher. Optimisten setzen auf den zweifach gehebelten SMI ETF LYSLE, während Pessimisten dem mit Faktor 2 versehenen Bärenprodukt LYSSL den Vorzug geben.

Der Schweizer Aktienmarkt hat im laufenden Jahr bislang keine grossen Stricke zerrissen. Das lag in erster Linie an den grossen Titeln, allen voran den drei Schwergewichten Nestlé, Novartis und Roche. Bei den mittelgrossen und kleineren Unternehmungen gab es durchaus den einen oder anderen Lichtblick, auch wenn diese im Vergleich zu den Vorjahren dünner gesät waren. Liess die bis Anfang Mai anhaltende Frankenschwäche auf ein dynamischeres zweites Halbjahr für die wichtige Exportindustrie hoffen, ging der positive Wechselkurseffekt mit dem erneuten Aufflammen der Eurokrise (Italien) inzwischen bereits wieder flöten. Zudem scheint auch der US-Dollar seinen Höhenflug beendet zu haben. Die Handelspolitik der USA unter dem Präsidenten Trump wirkt sich zunehmend bremsend auf die Weltwirtschaft aus. Positiv ist dafür das nach wie vor tiefe Zinsniveau sowie der Mangel an attraktiven Alternativen zur Anlageklasse der Aktien. Ob das ausreicht, um die seit März 2009 andauernde Hausse weiter zu befeuern, erscheint jedoch zweifelhaft. Die Bewertungen des Schweizer Aktienmarktes sind nämlich, historisch gesehen, mittlerweile eher hoch. Zudem ist das erwartete Umsatzwachstum bei den grossen Unternehmungen tendenziell schwächer als in den Vorjahren und die Gewinnsteigerungsmöglichkeiten
stossen allmählich an ihre Grenzen. Es ist daher mehr als fraglich, ob es in den kommenden Wochen zu einer Wiederbelebung der mehrjährigen, seit 2009 anhaltenden, Hausse kommen wird. Gemäss der technischen Analyse steht die Ampel inzwischen auf Rot. Das in der Vergangenheit als verlässlich erwiesene Death Cross Signal (das 50-Tage-Mittel schneidet das 200-Tage-Mittel von oben) von Mitte März ist unverändert in Kraft und lässt in den kommenden Monaten ein weiteres Nachgeben der Kurse befürchten. Saisonal gesehen sind die Herbstmonate an den Börsen zudem meistens keine Offenbarung.

«Gehebelte Index-ETFs wie LYSLE und LYSSL sind eine Rarität an der SIX.»

Gehebelte ETFs für Optimisten und Pessimisten
Gehebelte Index-ETFs wie LYSLE und LYSSL sind eine Rarität an SIX. Dabei warten sie, im richtigen Moment eingesetzt, mit durchaus überzeugenden Ergebnissen auf. So verzeichnete der zweifach auf den SMI gehebelte LYSLE in den vergangenen Jahren eine sehr gute Performance. Trotz der Schwächen der Pfadabhängigkeit schlug er bis vor kurzem sowohl seinen Basiswert SMILEP als auch den Performance-Index des SMI um Längen. Für Optimisten bleibt er attraktiv. Nach der langen Durststrecke scheint in den kommenden Monaten aber LYSSL die grösseren Chancen zu besitzen. Der Basiswert SMISL liegt im Jahr 2018 zum ersten Mal seit 2008 im Plus. Da in absehbarer Zeit von den grossen Unternehmen Nestlé, Novartis und Roche kaum starke fundamentale Impulse ausgehen, die beiden Grossbanken unter dem Aufflammen der Eurokrise leiden und die übrigen Unternehmen des SMI mehrheitlich ebenfalls eine nachlassende Dynamik verzeichnen, sieht es nicht danach aus, dass eine Trendwende hin zu steigenden Kursen unmittelbar vor der Türe steht. Auch nach der im Vorjahr beschlossenen Kappung die grossen drei Titel (Nestlé Namen, Novartis Namen und Genussschein Roche) auf 18%, dominieren diese den SMI nach wie vor.  

 

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