ZKB goes digital – mit Multi-Asset-Modelportfolios
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Martin Raab
Die Schnittstelle zwischen Anleger und Bank soll ohne Unterbruch bleiben. Daher lanciert die ZKB ab 2018 aktiv verwaltete Portfolio-Modelle samt Risiko-Reporting für ihre Kunden.
Nach zweijähriger Entwicklungsarbeit hat die Zürcher Kantonalbank (ZKB) jetzt ein Tool zur Digitalisierung in der Anlageberatung lanciert. Der exklusive Preview fand gestern satt. So können ab 2018 die Anlagekunden zwischen drei Servicepaketen wählen: Vermögensverwaltungsmandat, Beratungsmandat oder Execution Only. Exakt bei den Beratungsmandaten möchte man nun den Hebel ansetzten und zunächst Bestandskunden davon überzeugen. Christoph Weber, Leiter Private Banking und Mitglied der Generaldirektion der ZKB spricht von einem «Paradigmenwechsel». Man gewinnt zwar jeden Tag ein Vermögensverwaltungsmandat, doch bei den Beratungsmandaten war das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. «Unsere Kunden sind besser informiert und affiner mit Technik, entsprechend passt unsere neue Lösung perfekt in das Zeitbild» so Weber. Man mache «keine Scheindigitalisierung, sondern biete eine durchdachte Lösung» ergänzt Daniel Previdoli, Leiter des Produktmanagements.
Portfolios im Abo
Konkret haben Kunden («Nicht-Diskretionäre Mandate»), welche sich von der ZKB beraten lassen, ab sofort die Möglichkeit mit einem eigens entwickelten Software-Tool ihr bestehendes Portfolio zu analysieren und die Allokation von einen aus fünf aktiv-gemanagten CIO Model-Portfolios zu abonnieren. «Allerdings kann der Kunde nach wie vor entscheiden, ob und welche Allokationsideen des Chief Investment Office er umsetzten möchte – und welche nicht.» sagt Christoph Schenk, Chief Investment Officer der ZKB, während der Live-Präsentation des Tools Alle Portfolio-relevanten Kompositionen basieren, schon jetzt Fidleg- und MiFID II-konform, auf dem mit dem Berater zusammengestellten Risikoprofil des Kunden. «Wir schichten je nach Marktsituation die Portfolios monatlich um – und sind in allen Marktphasen als Navigator und Gesprächspartner für den Kunden verfügbar. Das kann kein Robo-Advisor.» ergänzt Anlagechef Schenk.
In der Pre-Launch Phase wurden bis dato bereits CHF 140 Millionen für die fünf Model-Portfolien eingesammelt, Tendenz steigend.
Besser als ein Robo-Advisor
Zusätzlich werden dem Kunden auch schwerpunktmässig die Risiken, in Form einer Value-At-Risk-Zahl, im Verhältnis zu den Chancen aufgezeigt, statt nur auf bunten Charts über die Sieger-Investments der Vergangenheit zu philosophieren. Schönerweise kann der ZKB-Kunde, wie erwähnt, beim neuen Tool nach wie vor eigene Wertschriften, insbesondere Strukturierte Produkte, ETFs und auch Aktien, im Portfolio behalten und muss sich nicht vollständig den CIO Modelportfolios unterordnen. Technisch läuft die Anwendung bewusst ohne eigene App sondern browserbasiert. Einstiegssumme für die neuen Model-Portfolios sind 100‘000 Schweizer Franken, die Gebühren liegen bei 1.30% pro Jahr – sämtliche Transaktionskosten inklusive. Auf Wunsch erhält der Kunde auch täglich ein Risikoreport – in sein ZKB-Homebanking Interface oder als Email. In der Pre-Launch Phase wurden bis dato bereits CHF 140 Millionen für die fünf Model-Portfolien eingesammelt, Tendenz steigend.