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Alternative im Tiefzinsumfeld

18.05.2015 3 Min.
  • Dieter Haas

Auf der Suche nach Rendite sind Lock-in-Zertifikate wieder in Mode gekommen. Wird die Gewinnschwelle erreicht, hat das Anlageprodukt seine Pflicht erfüllt, falls nicht, liegt höchstens die Rückzahlung des Emissionspreises drin.

Das Barrier Lock-in-Zertifikat auf die vier Schweizer Blue Chips Nestlé, Novartis, Roche GS und Zurich ist ein typischer Vertreter dieser Gattung. Es wurde im Februar 2014 lanciert und ist ein voller Erfolg. Jeweils um die Monatsmitte wird die Kursentwicklung der vier Basiswerte überprüft. Liegen alle über ihrem Startkurs und zumindest über der ersten Gewinnschwelle, wird diese eingeloggt. Das schien im Rückblick ein einfaches Unterfangen, war es aber durchaus nicht. Für die Einnahme der ersten Hürde bei 102,50% dauerte es bis zum 15.September. Zwei Monate später wurde die dritte Hürde bei 107,50% genommen. Seither ist nichts mehr passiert. Bis dato garantiert NPABEF am Ende somit eine Rückzahlung von 107,50%. Aktuell erwarten die Anleger wohl das Erreichen einer weiteren Hürde. Der aktuelle Kurs notiert über der garantierten Marke von 107,50%. Ob dies gelingt, hängt in erster Linie an Roche GS. Die Genüsse hinken den anderen drei Werten hinterher. Setzt sich die Erholung der letzten Tage fort, liegen die Hürden vier und fünf im Bereich des Möglichen. Das Erreichen des maximalen Lock-in bei 130% bis zum Verfall am 15. August 2016 dürfte allerdings ein schwieriges Unterfangen sein.

Konsequenzen nach der Erreichung des Lock-in-Levels

Nach dem Erreichen der ersten Gewinnschwelle zählt NPABEF zur Kategorie der Festverzinslichen, da es ab diesem Zeitpunkt vollständig kapitalgeschützt ist. Ein Aspekt, den sich vor allem institutionelle Anleger zunutze machen. Sie hätten mit NPABEF 2014 einen weit höheren Gesamtertrag erzielt als mit dem Kauf einer zweijährigen Anleihe im Emissionszeitpunkt des Barrier Lock-in. Geht die Hausse an den Börsen weiter, bietet der Kauf von Lock-in-Zertifikaten eine taugliche Alternative zur Renditesteigerung. Solange allerdings die Gewinnschwelle nicht erreicht ist, müssen die Käufer bibbern. Zwar sorgt im Normalfall eine Barriere für einen bedingten Kapitalschutz, das eigentliche Ziel eines Obligationenersatzproduktes würde allerdings verfehlt. Das Endergebnis hinge im Falle von NPABEF davon ab, ob am Ende der Laufzeit eine Barriereverletzung stattgefunden hätte oder nicht.

Für den Einsatz als mögliches Kapitalschutzprodukt sollten Lock-in-Zertifikate möglichst früh im Jahr gekauft werden. Multi-Basiswerte weisen dabei höhere Risiken auf als indexbezogene Lock-ins. Bei Ersteren reicht ein Ausreisser für ein Verfehlen der Gewinnschwelle(n). Neue Lock-in-Zertifikate wie LOCKIN auf Nestlé, Novartis, Roche und Zurich (monatliche Beobachtung, Lock-in-Level 103%) oder TCLOCK auf das Trio Clariant, Lonza und Syngenta (tägliche Beobachtung, Lock-in-Level 1%) dürften es in Anbetracht der fortgeschrittenen Hausse an den Aktienmärkten schwieriger haben als NPABEF, die Gewinnschwelle zu schaffen. TCLOCK hat vermutlich die besseren Chancen, dafür bietet LOCKIN zusätzlich einen Coupon von 3% p.a.

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