Festhypothek oder doch Libor?
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Stefan Heitmann, CEO
Wenn Budgetsicherheit im Vordergrund steht, ist die Festhypothek eine gute Wahl. Wer hingegen das Zinsänderungsrisiko tragen kann, fährt mit der Liborhypothek günstiger. Ausschlaggebend ist aber immer die persönliche Situation des Hypothekarnehmers.
Für eine Festhypothek spricht die finanzielle Planbarkeit und Budgetsicherheit. Wie der Name schon sagt, wird beim Abschluss einer Festhypothek ein Zinssatz für die gesamte Vertragsdauer (üblicherweise zwischen 2 und 10 Jahren) festgelegt, was plötzliche Zinsschwankungen verhindert. Einige Nachteile nimmt man als Hypothekarnehmer trotzdem in Kauf. Denn neben einem Aufschlag gegenüber den Zinsen einer Liborhypothek profitieren Kunden auch nicht von sinkenden Zinsen. Abgesehen davon sind Kunden mit Festhypotheken weniger flexibel für spontane Veränderungen der eigenen Lebenssituation – denn ein frühzeitiger Ausstieg aus der Hypothek kann teuer werden, da Banken eine Vorfälligkeitsentschädigung, auch Penalty genannt, verlangen.
Die Liborhypothek orientiert sich am Geldmarkt
Anders als die Festhypothek hat die Liborhypothek keinen fixen Zinssatz. Die Liborhypothek orientiert sich am Libor, auf den Banken eine individuelle Marge draufschlagen. Die Anpassung an den aktuellen Libor erfolgt in vertraglich vereinbarten Zeitabständen – üblich sind 3, 6 oder 12 Monate. Steigt der Libor, dann steigt auch der Hypothekarzins, umgekehrt profitiert der Hypothekarnehmer aber auch von sinkenden Zinsen. Wer dieses Zinsänderungsrisiko tragen kann, fährt mit einer Liborhypothek meist günstiger als mit der Festhypothek. Möglich ist auch eine Mischform mit einem Anteil aus Fest- und einem Anteil aus Liborhypothek. Wird das Hypothekarvolumen in verschiedene Tranchen mit unterschiedlichen Produkten aufgeteilt, sollte der Hypothekarnehmer aber unbedingt darauf achten, dass die einzelnen Tranchen nicht mehr als 18 bis maximal 24 Monate auseinander liegen. Andernfalls ist ein Wechsel des Anbieters bei Auslaufen der ersten Kredittranche nicht möglich. Welches Hypothekarmodell optimal ist, hängt von den persönlichen Verhältnissen des Kunden aber auch seiner Risikoneigung ab.
Vergleichen ist bei Fest- und Liborhypothek Pflicht
Unabhängig davon, ob sich der Immobilienkäufer für eine Fest- oder Liborhypothek entschliesst, ist der Vergleich von verschiedenen Offerten ein absolutes Muss. Denn schon kleine Zinsunterschiede von wenigen Basispunkten machen über die gesamte Laufzeit schnell eine Ersparnis von mehreren tausend Franken aus. Wir empfehlen unseren Kunden daher immer, mindestens 3 bis 5 vergleichbare Offerten zum selben Stichtag und für dasselbe Produkt einzuholen. Neben Banken sollten auch Versicherungen sowie Pensionskassen in den Vergleich einbezogen werden. MoneyPark vergleicht auf einen Blick die Konditionen von über 70 Finanzierungspartnern, um für seine Kunden die optimale Hypothek zu finden.
Die 5 wichtigsten Tipps zur Wahl der richtigen Hypothek gibt Stefan Heitmann im Video mit der Handelszeitung.