

HEBELPRODUKT FÜR PESSIMISTEN
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Dieter Haas
Nach der erfolgreichen Emission von drei Long-Zertifikaten auf Bitcoin Anfang Oktober 2017 lancierte Leonteq Securities mit SHORTQ per 17. November 2017 als erste Emittentin ein Short-Produkt auf die Crypto-Währung an der SIX Swiss Exchange.
Mitten in die grösste Vertrauenskrise an den Finanzmärkten im Jahre 2008 fällt die Geburtsstunde eines revolutionären technologischen Systems: «Blockchain». Gleichzeitig ist dies auch jene der heute bekanntesten Crypto-Währung «Bitcoin». Seit der Veröffentlichung des White Papers von Satoshi Nakamoto stieg der Wert bis 2014 kräftig. Anschliessend folgte eine längere Korrekturphase, bevor Bitcoin und andere Crypto-Währungen im vergangenen Jahr 2017 zu einer wahren Kursexplosion ansetzten. Ein derartiger Hype ruft natürlich auch die Skeptiker auf den Plan. Die Nachfrage nach Produkten, mit welchen fallende Kurse abgegriffen werden können, stieg enorm an. Nach der erfolgreichen Emission von drei Long-Zertifikaten auf Bitcoin Anfang Oktober 2017 lancierte Leonteq per 17. November 2017 daher als erste Emittentin ein Short-Produkt auf Bitcoin.
«Bitcoin ist hoch spekulativ und in hiesigen Breitengraden noch kein offizielles Zahlungsmittel.»
Die Absicherung von Bitcoin-Geschäften bedarf mehr Aufwand als bei gewöhnlichen Währungsklassen des Kapitalmarktes. Nichtsdestotrotz konnte Leonteq die Total Expense Ratio (TER) auf einem niedrigen Niveau (0.53%) halten. Obwohl das Tracker Zertifikat per 7. Dezember seinen Stop Loss Level bei USD 15’620 erreichte, hatten Anleger mit diesem Produkt erstmals die Möglichkeit, eine bärische Einschätzung zum Bitcoin-Preis gezielt umzusetzen, noch Wochen bevor Futures an den amerikanischen Börsen eingeführt wurden. Das erste Short-Produkt auf Bitcoin an SIX Swiss Exchange brachte den Spekulanten zwar keinen Erfolg. Die Fachjury war aber dennoch von der Innovation angetan und kürte das Short-Tracker-Zertifikat zum Sieger bei den alternativen Basiswerten.
Divergierende Meinungen
Während für die Cyber-Fan-Gemeinde Bitcoin erst am Anfang des Booms steht, warnen andere vor einem Crash. Eines dürfte unbestritten sein: Die Crypto-Währung ist hoch spekulativ und auch in hiesigen Breitengraden noch kein offi zielles Zahlungsmittel. Bitcoin zeigt die Charakteristiken einer einzigartigen Anlageklasse. Sie weist den geringsten korrelierten Vermögenswert gegenüber traditionellen Anlageklassen auf. Im Unterschied zum klassischen Papiergeld entfallen bei der Blockchain-Technologie die Finanzintermediäre. Diese Elimination sowie die begrenzte, zu Beginn fixierte maximale Anzahl machen einen Grossteil des Reizes aus. Sie bergen andererseits aber auch Risiken, da sie eine Konkurrenz für das bestehende Barmittelsystem darstellen. Zentralbanken werden sich hüten, ihr Monopol auf die monetäre Geldpolitik abzutreten.
Kommentar
Seit Mitte Dezember bis 6. Februar kam es zu einer deutlichen Korrektur, welche Bitcoin von nahezu USD 20’000 temporär auf unter USD 6’000 fallen liess. Seither ging es mit der Crypto-Währung wieder nach oben und sie notiert seit dem 16. Februar wieder im tiefen fünfstelligen Bereich. Die Zukunft von Bitcoin ist offen. Umso wichtiger ist es, beiden Seiten eine Investitionsmöglichkeit zu offerieren. Hierbei bieten Strukturierte Produkte mit ihrer Flexibilität und «time to market» klare Vorteile. Wer aktuell auf sinkende Kurse von Bitcoin spekulieren möchte, der muss auf Angebote der Bank Vontobel zurückgreifen. Sie hat gegenwärtig (20.2.) fünf Short Mini-Futures auf Bitcoin im Angebot mit einer Laufzeit bis 18. Juli und Stop Loss Limiten zwischen 12’500 und 27’300.