Immobilienaktien Welt
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Dieter Haas
Seit September 2016 werden Immobiliengesellschaften als eigener Sektor in den MSCI- und S&P-Indizes geführt. Das erhöhte die Attraktivität von ETFs wie GBRE als Baustein in einem diversifizierten Aktienportfolio.
Beim Kauf der Anlageklasse Immobilienaktien gilt es drei Dinge zu beachten: Diversifikation, Transparenz und Qualität. Regionale oder globale ETFs befreien Anleger von einer solchen Prüfung. Sie enthalten bereits die genannten Faktoren und eignen sich daher perfekt zur Depotbeimischung. So versucht der ETF von State Street mit dem Ticker GBRE die Wertentwicklung des Dow Jones Global Select Real Estate Securities Index möglichst genau nachzubilden. Zu den Wertpapieren des Basiswertes gehören Equity Real Estate Investment Trusts (REITs) sowie Immobilienbetreibergesellschaften aus Industrie- und Schwellenländern weltweit.Die Wertpapiere werden auf Liquidität, Grösse und Umsatzerlöse hin untersucht und nach Marktkapitalisierung gewichtet. Bei der Umsetzung verwendet der Emittent eine Optimierungsstrategie, um ein repräsentatives Portfolio aufzubauen, das die Wertentwicklung des Index widerspiegeln sollte. Es wird daher im Fonds in der Regel nur eine Teilmenge der im Index enthaltenen Wertpapiere effektiv gehalten. Daneben kann der Fonds auch nicht im Index enthaltene Wertpapiere kaufen und Finanzinstrumente, deren Preise von einem oder mehreren Basiswerten abhängig sind, zu Zwecken des effizienten Portfoliomanagements einsetzen.
Struktur des Basiswertes und Perspektiven
Der Dow Jones Global Select Real Estate Securities Index umfasste per 12. April 214 öffentlich gehandelte, mit der Anlageklasse Immobilien verlinkte Gesellschaften in über 20 Industrie- und Schwellenländern inklusive den USA, Grossbritannien, Japan und Hong Kong. Für eine Indexaufnahme müssen mindestens 75% der Umsätze aus dem Immobiliensektor stammen. Des Weiteren ist im Zeitpunkt der Aufnahme eine Marktkapitalisierungs-Mindestgrösse von USD 200 Mio. erforderlich. Last but not least schützt eine Obergrenze von 25% der Anteile im Hypothekargeschäft vor einem zu grossen Hebeleinsatz. Die geografische Aufteilung der fünf grössten Länder hatte gemäss dem Factsheet vom 12. April das folgende Aussehen: USA 61.30%, Japan 10.82%, Australien 5.51%, Grossbritannien 4.80%, Frankreich 4.02%. REITs machten knapp 90% aus. Mit einem Anteil von 5.11% war die US-amerikanische Simon Property Group die mit Abstand grösste Einzelposition. Die Dividendenrendite des Index belief sich Ende März auf 3.76%. Sie ist eine der Trumpfkarten einer Immobilienaktien-ETF-Anlage.
«In den kommenden Monaten sollten Anleger nicht zu hohe Erwartungen hinsichtlich der Gesamtperformance hegen.»
Mit einer Gesamtkostenquote von 0.40% für die jährlichen Gebühren ist der ETF GBRE kostengünstig. Eher an der oberen Grenze liegt gegenwärtig das Kurs-/Gewinn-Verhältnis von rund 29x für das laufende Jahr. Eine Investition in GBRE macht derzeit in erster Linie aus Renditeüberlegungen Sinn. Kursmässig scheint der Zenit überschritten. Das gilt mehr oder weniger für alle regionalen und globalen Immobilienaktienfonds. In den kommenden Monaten sollten Anleger keine zu hohen Erwartungen hinsichtlich der Gesamtperformance hegen. Eine sinnvolle Diversifikation bleibt GBRE aber alleweil.