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payoff Opinion Leaders

Ist der Trump Trade schon am Ende?

03.04.2017 2 Min.
  • James Athey, Investment Manager

Das Scheitern der US-Republikaner bei ihrer Gesundheitsreform hat die Spekulationen befeuert, dass es ein Abflauen des nach der Wahl des US-Präsidenten gestarteten sogenannten „Trump-Trade“ geben wird.

James Athey, Investment Manager bei Aberdeen Asset Management, kommentiert die jüngsten Ereignisse sowie die Auswirkungen auf die US-Wirtschaftspolitik und die Märkte:

„Trumps stockenden legislativen Bemühungen könnten durchaus Einfluss auf den Trump Trade haben. Investoren sollten aber nicht blindlings Rückschlüsse ziehen. Die Gesundheitsreformen waren das massgeblichste Thema auf der Trump Agenda, daher ist es kein grosses Wunder, dass er hier ins Straucheln geraten ist. Bei der Steuerreform sollte es leichter werden, wenn auch nicht wirklich einfach. Ein grosser Block gegen die Gesundheitsreform war der konservative Republikanische Freiheitsausschuss im Repräsentantenhaus. Dieser hatte grosses politisches Kapital in den Widerstand gegen die Reformen gesteckt, was seine Möglichkeiten verringern wird, das Gleiche bei der Steuerreform zu tun. Die Steuerreformen sind darüber hinaus deutlich populärer und dürften auch die Unterstützung einiger Demokraten bekommen.

Die Steuerreform ist zwar nicht so ausschlaggebend aber genauso ambitioniert wie die Gesundheitsreform und ist daher definitiv noch keine ausgemachte Sache. Jedoch legen die Äusserungen von wichtigen Republikanern wie Ryan und Brady nahe, dass es den Willen gibt, hier etwas zu erreichen. Das Schreckgespenst der Mid Term Elections dürfte die Republikaner zu einem ausreichenden Kompromiss treiben, um das Gesetz durch den Kongress zu bekommen. Die Realität ist allerdings, dass die Steuerreformen mehr Zeit in Anspruch nehmen werden, als man erwartet hat, und das dürfte wahrscheinlich einige Marktvolatilität verursachen.

Eine grosse Frage ist, was all dies für den Dollar bedeutet. Seine Entwicklung hat bis jetzt für eine ganze Weile etwas unerwartete Züge angenommen. Der Hauptgrund liegt im Vorankommen der bisher zurückbleibenden Wirtschaftsräume wie der Eurozone oder einigen Emerging Markets in den vergangenen Monaten. Es sind Faktoren wie diese, die wirklich gar nichts mit der US-Wirtschaft zu tun haben, welche in den kommenden Monaten in erster Linie den Deckel auf eine Dollar-Rally halten werden. In gewisser Weise ist dies eine gute Nachricht, weil es der Fed erlaubt, die Geldpolitik zu verschärfen, ohne übermässigen Stress für das globale Finanzsystem zu erzeugen.“ (März 2017)

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