Vier Aktien, die von der Generation Y profitieren dürften
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Craig Bonthron, Co-Manager
Die Millennials sind im Kommen: Studien belegen, dass Menschen zwischen Anfang/Mitte Zwanzig bis Mitte Dreissig sich in puncto Finanzen deutlich anders verhalten als frühere Jahrgangsgruppen.
Die Millennials oder die sogenannte Generation Y stellen derzeit rund 21 Prozent der britischen Bevölkerung. In den USA leben insgesamt 92 Millionen Millennials. Sie sind somit die grösste Generation in der Geschichte des Landes, noch vor den Baby-Boomers. In Deutschland macht die Generation Y rund 30% der erwerbstätigen Bevölkerung aus.
Suche nach Qualität
Millennials geben ihr Geld eher für Freizeitaktivitäten wie Kochen und Ausgehen, als für materiellen Besitz aus. Ausserdem sind sie anspruchsvoller als frühere Generationen und erwarten bessere und gesündere Qualität bei Lebensmitteln. Diese Suche nach Qualität geht noch viel weiter: Wenn die Millennials ihren Platz im Leben finden – was sie später tun als frühere Generationen – erwarten sie auch beim Bauen oder bei der Verbesserung der Infrastruktur in ihrem Umfeld – zum Beispiel bei der Modernisierung ihrer Wohnung, extrem hohe Standards.
Vier attraktive Aktien
Wir wählen unsere Positionen auf Bottom-Up-Basis und aufgrund individueller Vorzüge aus. Aktuell enthält das Portfolio einige Aktien, die vom Thema der Millenial-Boomers umfassend profitieren dürften.
1 + 2) Ingredion und Kerry: Das US-Unternehmen Ingredion und das irische Unternehmen Kerry sind globale Spezialisten für Lebensmittelzutaten, die für Markenhersteller oder grosse Eigenmarkenproduzenten (Supermärkte) im Lebensmittelbereich tätig sind. Sie gestatten diesen Firmen, den Wünschen der Verbraucher entsprechende neue Produkte zu entwickeln. Sie helfen ihnen, sich an neue Trends und Änderungen im Geschmack anzupassen. Denn die Millennials wenden sich von herkömmlich verpackten Lebensmitteln mit künstlichen Zusatzstoffen ab und bevorzugen stattdessen frische und gesunde Bioprodukte. Ingredion und Kerry konkurrieren zwar zu einem gewissen Grad weltweit, aber sie bedienen auch unterschiedliche Nischen.
3) Mohawk Industries: Mohawk ist ein börsenkotiertes US-Unternehmen, das im Bereich Design und Herstellung von Bodenbelägen für Wohnungsbau. Ursprünglich als Teppichhersteller gegründet entwickelte sich das Unternehmen durch Übernahmen in verschiedene Bereiche wie Keramikböden oder Linoleum-Bodenbeläge und Regionen weiter. Dabei profitiert es umfassend von der Vorliebe der Amerikaner für Renovierung und Umbau ihrer Wohnungen. Das gut geführte Unternehmen ist Branchenprimus auf einem fragmentierten Markt und geniesst daher im Vergleich zu seinen Rivalen Grössenvorteile und eine herausragende Stellung im Vertrieb und bei den Kosten. Wir rechnen daher mit einem deutlichen Anstieg der Ausgaben im Bereich Umbau und Renovierung, die Mohawk zugutekommen wird.
4) Mednax: Mednax ist ein US-Spezialist für Neugeborenen-Versorgung und bietet Dienstleistungen im Bereich Anästhesie und Radiologie in US-Kliniken an. Das ursprüngliche Geschäft Neonatalversorgung (unter der Marke Pediatrix) ist zugleich der grösste Geschäftsbereich. Die Zahl kranker und frühgeborener Säuglinge ergibt sich direkt aus der Geburtenzahl des Landes. In den USA ist die Geburtenquote seit einigen Jahren rückläufig. Bisher bekamen Amerikanerinnen ihre Kinder früher als Britinnen und andere Europäerinnen (durchschnittlich mit ca. 25 Jahren). Die Zahl der Familiengründungen steigt und damit auch die der Geburten in den nächsten fünf Jahren.
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Craig Bonthron ist Co-Manager des Kames Global Sustainable Equity Fund, Kames Capital, Edinburgh