Lonza: Gespanntes Warten auf den Zahlentermin

• Martin Raab
  

Neues Jahr, neue Rekorde – so lässt sich der jüngste Kursverlauf von Lonza trefflich beschreiben. Bereits am vierten Handelstag im 2018 markierte der Pharmazulieferer mit CHF 272.90 ein weiteres Allzeithoch. An der seit rund drei Monaten zu beobachtenden charttechnischen Konstellation änderte das allerdings wenig. Die Lonza-Aktie schaffte es nicht, den horizontalen Widerstand im Bereich von CHF 270 aus dem Weg zu räumen. Möglicherweise liefert das Unternehmen mit den Jahreszahlen den nötigen Impuls für einen Ausbruch nach oben. Am 31. Januar publiziert Lonza die 2017er-Resultate. Ab 14:30 Uhr steht CEO Richard Ridinger zusammen mit CFO Rodolfo Savitzky an einer Analystenkonferenz Rede und Antwort.

Bereits vor zwei Wochen hat sich der für das operative Geschäft im Segment «Specialty Ingredients» verantwortliche Top-Manager zu Wort gemeldet. Natürlich nannte COO Sven Abend an der Baader Helvea Swiss Equities Conference keine Zahlen für das vergangene Jahr. Nichtsdestotrotz hinterliess der promovierte Chemiker einen positiven Eindruck. Baader Helvea-Analystin Laura López Pineda berichtet in einem Kommentar von signifikanten Synergien zwischen den Lonza-Segmenten «Pharma&Biotech» sowie «Specialty Ingredients». Nach Ansicht der Expertin agiert der COO sehr diszipliniert, was die Kapitalallokation betrifft. Dabei liege sein Fokus darauf, aus dem wachsenden Portfolio hohe Erträge zu generieren.

Der Analysten zufolge ist Lonza zuversichtlich, dass Gewinnwachstum fortzusetzen. Dabei hat der Konzern die Gruppen-Marge über die vergangenen fünf Jahre bereits um mehr als 500 Basispunkte verbessert. Im Bereich «Specialty Ingredients» dürfte die Steigerung der Profitabilität laut López Pineda vom Wachstum der jüngst akquirierten respektive lancierten hochwertigen Produkte getrieben werden. Hinzu kommt einen permanente Portfoliooptimierung. Auf diese Weise würden ergebnisverwässernde, langsam wachsende Geschäfte eliminiert. Sämtliche Verbesserungen sollen grösstenteils auf organischer Basis erfolgen.

Externes Wachstum hat sich Lonza dagegen mit der Übernahme von Capsugel ins Haus geholt. Mitte vergangenen Jahres konnten die Basler den USD 5.5 Mrd. schweren Kauf des US-Herstellers von Arznei-Kapseln abschliessen. Bei der am 31. Januar anstehenden Telefonkonferenz dürfte der Stand der Integration eine zentrale Rolle spielen. Darüber hinaus werden sich die teilnehmenden Investoren und Analysten insbesondere für den den Ausblick sowie den Dividendenvorschlag interessieren.

Anlagekonklusion:

Es spricht einiges dafür, dass die beiden Top-Manager den Wachstumskurs des Life Science-Konzerns unterstreichen und – gerade wegen der jüngste Übernahme – ehrgeizige Ziele ausgeben. Insofern könnte der Zahlentermin den SMI-Titel tatsächlich über die eingangs skizzierte Hürde hieven. Vor diesem Hintergrund dürfte sich so mancher Trader kurzfristig auf der Long-Seite positionieren. Bei exakt CHF 270 liegt der Strike des Call-Warrants UFLONU. Das kurz vor Weihnachten fällige UBS-Papier zeigt aktuell einen Hebel von 5.6. Deutlich defensiver ist das Discount-Zertifikat LONDTZ strukturiert. Auch hier stellt die Marke von CHF 270 den Dreh- und Angelpunkt dar. Geht die Lonza-Aktie am 8. Januar 2019 auf oder über dem Cap aus dem Handel geht, wirft das Produkt die Maximalrendite von 10.8% p.a. ab. Aktuell preist die ZKB einen Discount von 8.8% auf den Basiswertkurs ein. Solange der Blue Chip dieses Polster bis zum Verfalltermin nicht aufbraucht, endet des Investment – abgesehen von Nebenkosten – im grünen Bereich.