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payoff Trading Desk

Richemont: Auf dem Sprung nach oben

20.10.2017 3 Min.
  • Martin Raab

Mit den ersten Zahlen aus dem Semesterabschluss konnte der Luxusgüterkonzern die Investoren nicht vom Hocker reissen. Dennoch dürfte die Richemont-Aktie ihren Höhenflug schon bald fortsetzen.

Eigentlich wollte Richemont erst am 10. November die Zahlen für das erste Semester der Geschäftsperiode 2017/18 (per 30. September) publizieren. Doch die Geschäfte sind zuletzt offenbar so gut gelaufen, dass der Luxusgüterkonzern nun im Rahmen einer Adhoc-Mitteilung erste Indikationen vorlegte. Von April bis September verbuchte Richemont in Euro gerechnet ein Umsatzwachstum von 10%. In Lokalwährung übertrafen die Erlöse das Vorjahresniveau sogar um 12%. Auf dieser Basis rechnet das Management für die Berichtsperiode mit einer Steigerung des operativen Ergebnisses von rund 45%. Der Überschuss könnte sogar um etwa 80% über dem Vorjahreszeitraum landen.

In der jüngsten Meldung führt Richemont das starke Wachstum zum einen auf den Wegfall eines Einmaleffekts zurück. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen im grossen Stil Uhren zurückgekauft, die in den Lagern der Händler liegen geblieben waren. Zusammen mit den Kosten für die Optimierung der Einzel- und Grosshandelsstandorte schlug diese Massnahmen mit EUR 249 Mio. negativ zu Buche. In den vergangenen Monaten profitierte der Hersteller von Cartier-Schmuck, Piaget-Uhren sowie Bekleidung und Lederwaren zudem von positiven Wechselkurseffekten sowie einem günstigen Marktumfeld. Damit bestätige Richemont den Zwischenbericht von LVHM. Der weltgrösste Luxuskonzern hatte im dritten Quartal ein deutlich über den Erwartungen liegendes Umsatzwachstum eingefahren.

Vor allem in Asien greifen reiche Konsumenten demnach wieder zu teurem Schmuck, Designerkleidung sowie exquisiten Spirituosen. Doch auch die starke Konjunkturentwicklung im Rest der Welt spielt dem Sektor in die Hände. Bereits im September hatte Richmont für die ersten fünf Monate des laufenden Geschäftsjahres für die Region Asien-Pazifik ein Umsatzwachstum von mehr als einem Fünftel gemeldet. Konzernweit dehnte sich das Geschäfte im Zeitraum April bis August 2017 zu konstanten Wechselkursen um 12% aus. Insofern überrascht es nicht, dass die ersten Zahlen aus dem Semesterbericht die Investoren nicht mehr vom Hocker reissen konnten. Die Richemont-Aktie verharrte in der seit einigen Wochen laufenden Konsolidierung. Angesichts des positiven Börsen- und Branchenklimas dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis der SMI-Titel diese Konstellation nach oben auflöst.

Anlagekonklusion:

Einen regen Handel erlebte an der SIX zuletzt der Call-Warrant CFRHJB. Will heissen, Anleger positionierten sich mit diesem Julius Bär-Papier bei Richemont auf der Long-Seite. Konkret partizipiert das an der Schwelle zum Geld notierende Produkt mit einem Hebel von 10.0 überproportional an steigenden Kursen. Derweil sollten Couponjäger beim Barrier Reverse Convertible RCFA1V auf ihre Kosten kommen. Das durch Vontobel im September lancierte Derivat stellt in der Produktwährung CHF eine ordentliche Seitwärtsrendite von 5.0% p.a. in Aussicht. Diese Chance geht mit einem Barriereabstand von aktuell knapp 30% einher.

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