Actelion: Heisse Wette auf eine Übernahme
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Martin Raab
Um die heimische Actelion ranken sich aktuell Übernahmegerüchte. Hauptinteressent an dem wachstumsstarken Biotech-Konzern ist derzeit Johnson & Johnson, doch es ist noch alles offen. Anleger können gezielt mitspekulieren.
Die Ereignisse bezüglich Actelion überschlagen sich derzeit. Auf der einen Seite bestätigte Europas grösstes Biotech-Unternehmen Übernahmegespräche mit Johnson & Johnson. Auf der anderen Seite scheint die Art der Transaktion noch völlig offen. Gerüchten zufolge bietet der US-Konzern CHF 250 je Aktie für eine Komplettübernahme. Allerdings ist auch eine Gründung eines ganz neuen Unternehmens möglich, in welches die beiden Gesellschaften Teile einbringen sollen.
Das Karussell dreht sich
Nun aber tauchen neue Gerüchte auf, dass Actelion ein Angebot des Pharma- und Konsumgüterkonzerns abgelehnt hätte. Der Bericht stammt von dem Online-Portal «Streetinsider.com». Actelion bestätigte dies auf Anfrage allerdings nicht. Bei Actelion-Aktionären dürfte ein «Nein» zu dieser Offerte bestimmt nicht besonders gut ankommen, denn ein Kaufpreis in dieser Höhe entspräche einer Prämie von rund 60 Prozent im Vergleich zu Ende letzter Woche, als die Spekulationen erstmals aufgekommen waren.
Insider halten es allerdings ebenfalls für möglich, dass noch eine dritte Partei in das Übernahmespiel eingreift. Dies wäre auch nicht verwunderlich, tauchte Actelion in der Vergangenheit doch bereits öfters als Übernahmekandidat auf. Als mögliche Käufer wurden beispielsweise Roche oder auch Gilead Sciences gehandelt.
Operativ auf Erfolgskurs
Wie auch immer das Feilschen um die Biotech-Grösse ausgehen wird, auf operativer Basis ist Actelion an Attraktivität kaum zu übertreffen. In den vergangenen Jahren glänzte der Konzern mit stetigem Wachstum sowie wiederholten Zielanhebungen. Dabei stellt auch das laufende Jahr keine Ausnahme dar. In den ersten drei Quartalen steigerte das Unternehmen dank der anhaltend starken Nachfrage nach Lungenmedikamenten die Erlöse um 17% auf CHF 1.79 Mrd. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von CHF 581 Mio., 29% mehr als im Vorjahr. Daraufhin hob das Actelion-Management erneut ihre Gewinnprognose an. So soll der bereinigte Betriebsgewinn dieses Jahr währungsbereinigt um 15% bis 17% zulegen, zuletzt war von einem Anstieg um 13% bis 14% die Rede.
Im Schnellschritt nach oben
Die Actelion-Aktie ist im Zuge des Übernahmepokers steil nach oben geklettert und hat dabei ein neues Allzeithoch bei CHF 211 markiert. Aktuell bewegt sich der Kurs leicht darunter und schwankt um die 200er-Marke. Auf den möglichen Kaufpreis von CHF 250 ist also noch mächtig Platz. Hartgesottene Trader können mit dem Mini Future long ACTKBP der BNP auf einen Anstieg in Richtung CHF 250 wetten. Das Produkt hebelt die Kursbewegung des Basiswertes um das mehr als Fünffache. Der Knock-Out befindet sich bei CHF 128.56.
Sollten sich die Übernahmespekulationen wieder zerschlagen, würde dies zwar im ersten Moment den Actelion-Kurs schwächen, allerdings ist das Unternehmen fundamental bestens aufgestellt. Der Barrier Reverse Convertible RATALV bietet eine ordentliche Verzinsung von 4.1% p.a. bis Oktober 2017, sollte die Aktie bis dahin nicht die Barriere bei CHF 117.20 berühren. Dies entspricht einem komfortablen Risikopuffer von 43%.