Adecco: Die magische 70
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Martin Raab
Die jüngsten Daten von Adecco waren besser als erwartet, der Ausblick fiel dagegen etwas mager aus. Dies führte zu einer Pattsituation an der Börse – die sich aber schon bald auflösen könnte.
Für einen versöhnlichen Abschluss sorgte Adecco in der jüngsten SMI-Berichtssaison. Anfang März legte der Personalvermittler als einer der Letzten seine Bücher offen und konnte mit seinen Zahlen positiv überraschen. Damit befindet sich der Konzern aber in der Minderheit. Nur rund ein Fünftel der für das Geschäftsjahr 2016 vorgelegten Bilanzen der Grosskonzerne haben die Erwartungen übertroffen.
Ein sehenswerter Zahlenstrauss
Der Weltmarktführer in der Job-Vermittlung blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Dank eines starken Wirtschaftswachstums in vielen Regionen Europas legte der Umsatz um 4% zu. Auf der Gewinnseite ging es noch deutlich dynamischer aufwärts. Dies liegt allerdings auch an der niedrigen Vergleichsbasis, 2015 brach der Gewinn wegen einer EUR 740 Mio. schweren Abschreibung auf EUR 8 Mio. ein. Unter dem Strich stand nun ein Überschuss von EUR 723 Mio. Zudem dürfen sich Anleger über eine unveränderte Dividende von CHF 2.40 je Aktie freuen. Daraus errechnet sich bei einem aktuellen Kurs von CHF 70 eine Rendite von 3.4%.
Auch der Start in das neue Jahr ist geglückt. Zwar konnte Adecco das hohe Wachstumstempo von 6% aus dem vierten Quartal 2016 nicht ganz halten, laut Konzernchef setzte sich der positive Trend aber fort. Allzu euphorisch möchte der CEO aber auch nicht klingen und bremst zu hohe Erwartungen: «Die Aussichten für die Weltwirtschaft bleiben ungewiss.» Unsicherheiten bestehen nicht nur bezüglich der Wahlen in Deutschland und Frankreich, auch über den weiteren Verlauf der US-Wirtschaft stehen Fragezeichen. Noch sind zum Beispiel die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Investitionen im Infrastrukturbereich Zukunftsmusik.
Die Entscheidung naht
Investoren reagierten auf die News bis dato abwartend. Die Aktie trippelt seither weiter auf der CHF 70er-Marke, ohne nennenswerte Ausschläge auf der Ober- oder Unterseite. Dieser Bereich hat für den Valor in der Vergangenheit schon öfters eine zentrale Rolle gespielt. Ende 2014 verhinderte die Zone mehrmals einen Kursaufschwung, 2015 wandelte sich der Widerstand dann in eine Unterstützung, um am Ende des Jahres wieder eine Barriere darzustellen. Dies gilt bis heute, der erste Vorstoss über die Hürde Anfang 2017 endete in einer Seitwärtsphase – zumindest bislang. Unterstützung für den Titel kommt derzeit von einem Aktienrückkaufprogramm. Mehr als EUR 300 Mio. möchte der Zeitarbeitskonzern in eigene Anteile investieren.
Passende Finanzinstrumente
Der aktuelle Kursverlauf passt bestens zu einem Renditeoptimierungsprodukt. Neu am Start ist zum Beispiel der Barrier Reverse Convertible SASPJB von Julius Bär. 6.8% p.a. sind mit dem Anlagepapier derzeit möglich, und das, ohne dass die Adecco-Aktie sich bewegen muss. Reicht der Risikopuffer von 22% innerhalb der kommenden knapp 12 Monate aus, ist die Maximalrendite sicher.
Wer darauf setzen möchte, dass die Entscheidung auf der 70er-Marke schon bald zugunsten der Bullen ausfallen wird, wirft einen Blick auf den Mini Future long FADCAU von der UBS. Das Derivat verfügt über einen Hebel von sieben sowie einem Puffer zur Knock-Out-Schwelle von einem Zehntel.