Alibaba ist nicht zu stoppen

• Christian Ingerl
  

Ihr 20-jähriges Jubiläum feierte die Alibaba Group in dem im März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2019/20. Der Internetriese, der unter anderem das Online-Auktionshaus Taobao und die E-Commerce-Plattform Lazada betreibt, machte sich mit seinen Zahlen das beste Geschenk selbst. Die rund 780 Mio. aktiven Kunden innerhalb Chinas und 180 Mio. Nutzer ausserhalb der heimischen Grenzen sorgten für ein Umsatzplus von 35% sowie eine Nettomarge von 29%.

Beständiges Wachstum

Im Auftaktquartal 2020/21 setzte sich das Wachstum ebenso dynamisch fort. Unter anderem aufgrund des zunehmenden Online-Shoppings in der Corona-Krise kletterten die Erlöse um weitere 34% nach oben. Damit konnte der Konzern die Erwartungen der Analysten übertreffen. Stark präsentierte sich zudem das Cloud-Geschäft, welches vom Trend zum Homeoffice profitiert. «Unser inländisches Kerngeschäft im Handel hat sich auf ganzer Linie vollständig auf das Niveau vor Covid-19 erholt, während der Umsatz mit Cloud-Computing im Jahresvergleich um 59% gestiegen ist», kommentierte Finanzvorstand Maggie Wu den Zwischenbericht. Auf der Gewinnseite ging es noch schneller aufwärts. Der Reingewinn konnte sich mehr als verdoppeln. Das Ergebnis je Aktie lag mit 14.82 Yuan zudem klar über der Konsensschätzung von 13.78 Yuan.

Trumpf im Ärmel

Beifall für die operative Entwicklung bekommt Alibaba von der Börse. Allein auf Sicht von einem Jahr legte die Aktie um 73% zu. In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Titel sogar mehr als vervierfacht. Die Aufwärtsbewegung könnte in den kommenden Wochen sogar an Geschwindigkeit noch etwas zunehmen, denn die Chinesen haben einen weiteren Trumpf im Ärmel. Gründer Jack Ma, der im September seinen 56. Geburtstag feiert, möchte diesen mit einem ganz besonderes Deal krönen: dem grössten Börsengang der Welt. Die Alibaba-Tochter Ant Financial, welche den Bezahldienst Alipay betreibt, gab bereits den Startschuss für eine Platzierung an den Börsen in Hongkong und Shanghai. Marktteilnehmer rechnen mit einem gigantischen Emissionsvolumen von USD 30 Mrd. Der bisherige Spitzenreiter, der Öl-Riese Saudi Aramco, brachte es bei seinem Börsendebüt 2019 auf USD 29.4 Mrd.

Das Fintech-Unternehmen wächst auch kräftig: Laut Wertpapierprospekt erwirtschaftete der Konzern im ersten Halbjahr einen operativen Gewinn von umgerechnet rund EUR 3 Mrd. nach gut EUR 500 Mio. im ersten Halbjahr 2019. Der Umsatz legte in diesem Zeitraum um 38% zu. Die Alibaba Group ist mit einem Drittel an dem aussichtsreichen Börsenaspiranten beteiligt.

Anlagelösungen

Wer auf eine weitere Aufwärtsfahrt der Alibaba-Aktie bis zum IPO von Ant Financials setzen möchte, kann diese Spekulation mit dem Long Mini-Future MBAB9U der UBS umsetzen. Der Hebel beläuft sich auf 3.6, der Abstand zum Knock-out beträgt 23.8%. Eine gute Alternative für weniger risikofreudige Naturen wäre ein teilgeschütztes Investment. Das Barrier Reverse Convertible FBAVJB von Julius Bär bietet aussichtsreiche Konditionen. Die Renditechance beläuft sich auf 9.9% p.a., die Barriere ist beruhigende 55% vom aktuellen Basiswertkurs entfernt. Die Laufzeit endet am 18. Oktober 2021.