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payoff Trading Desk

American Water Works: Die Renditequelle anzapfen

12.04.2022 4 Min.
  • Wolfgang Hagl

Die Aktie des US-Wasserversorgers gibt gerade ein Comeback. Aufgrund der positiven fundamentalen wie auch technischen Aussichten könnte der Aufwärtstrend anhalten.

Der neue UN-Weltwasserbericht 2022 enthält wieder einmal wenig gute Nachrichten: Weltweit haben derzeit 2.2 Mrd. Menschen keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser, zudem bleiben 3.6 Mrd. Menschen sichere Sanitäranlagen verwehrt und 500 Mio. verfügen nicht einmal über einfache Latrinen. Darüber hinaus leben rund 4 Mrd. Menschen in Regionen, die in mindestens einem Monat pro Jahr von grosser Wasserknappheit betroffen sind. Um diesen Mangel zu beseitigen, fordern die Vereinten Nationen mehr Investitionen in die wasserwirtschaftliche Infrastruktur. So soll bis zum Jahr 2030 allen Erdenbewohner der Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen sichergestellt werden.

Chancen für die Wasser-Industrie

Das sind nicht nur positive News für die betroffenen Menschen. Auch für Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen rund um die Wasseraufbereitung, -versorgung oder auch -nutzung anbieten, ergeben sich aussichtsreiche Geschäftsmöglichkeiten. Das gilt zum Beispiel für American Water Works (AWW). Der grösste börsennotierte Wasserversorger der USA, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1886 zurückreichen, bietet rund 14 Mio. Menschen in 24 Bundesstaaten regulierte Trinkwasser- und Abwasserdienstleistungen an.

Die Geschäftsentwicklung von AWW zeigt schon seit Jahren nach oben. Allein der Umsatz legte seit 2010 um mehr als 50 Prozent zu. Aber auch auf der Gewinnseite geht es kontinuierlich nach oben, wie das abgelaufene Geschäftsjahr einmal mehr gezeigt hat. Das Ergebnis je Aktie (EPS) verbesserte sich um 8.7% auf USD 4.25. An dem Erfolgskurs lässt AWW auch die Aktionäre teilhaben: Für 2021 schüttet der Konzern USD 2.36 aus und damit ein Zehntel mehr als für die Vorperiode. Die Erhöhung entspricht exakt dem Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre.

Stabiles Gewinnwachstum

Dass sich Anteilseigner auch in den kommenden Jahren über steigende Ausschüttungen freuen dürfen, zeigt ein Blick auf die Gewinnaussichten. Das Management erwartet für 2022 einen Gewinn je Aktie zwischen USD 4.39 und 4.49. In der Mitte der Prognosespanne entspricht dies einem Plus von 5%. Das aber auch mehr drin sein könnte, zeigen die angekündigten langfristigen Finanzziele, die ein EPS-Wachstum von 7% bis 9% vorsehen. Um nachhaltig auf Erfolgskurs zu bleiben und die Marktposition zu stärken, wird das Unternehmen in den kommenden Jahren viel investieren. In die Verbesserung der Infrastruktur sowie auch in Akquisitionen sollen bis 2032 rund USD 28 bis 32 Mrd. fliessen.

In die Zange genommen

An der Börse kommt die «Wasser-Story» gut an. In den vergangenen 5 Jahren legte die AWW-Aktie um 115% zu, 20 Prozentpunkte mehr als der S&P 500. Der Verunsicherung an den Märkten musste der Titel in diesem Jahr aber dennoch Tribut zollen. So tauchte der Kurs im Tief um knapp ein Fünftel ab. Doch seit wenigen Wochen befindet sich der Bluechip wieder auf Comeback-Kurs. Dabei könnte es aus charttechnischer Sicht nun zu einem neuen Kaufsignal kommen. Einen positiven Impuls brachte bereits die Überwindung der 100-Tage-Linie Anfang April. Nun ist der Kurs an der 200-Tage-Linie, die bei rund USD 169 verläuft, angekommen. Damit wird der Titel zwar aktuell von den beiden gleitenden Durchschnitten sprichwörtlich in die Zange genommen, allerdings stehen die Chancen gut, dass sich AWW aus dieser Situation nach oben befreien kann. Mehr noch: Die Aktie könnte die 200-Tage-Linie als weiteres Sprungbrett für höhere Notierungen nutzen.

Anlagelösungen:

Die Aktie von American Water Works eignet sich bestens als Depotbeimischung. Zum einen überzeugen die Wachstumsaussichten, zum anderen auch der defensive Charakter. Wem ein Einzelinvestment in den Megatrend «Wasser» zu wenig ist, der kann über einen Tracker breit diversifiziert in das Thema investieren. Die ZKB hat ein entsprechendes Partizipationsprodukt auf den Water Infrastructure Basket WATIUZ im Angebot. Der Aktienkorb ist mit 20 internationalen Branchenvertretern bestückt. Neben AWW sind beispielsweise auch die Schweizer Geberit oder die französische Veolia mit von der Partie.

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