ASML: Wette auf die 2. Hälfte

• Christian Ingerl
  

Mit einer Schocknachricht begann der Chip-Ausrüster ASML das Jahr 2019. «Das gesamte Jahr wird gut, aber das erste Quartal schwach«, kündigte Vorstandschef Peter Wennink an. Der Grund für den anfänglichen Pessimismus lag in der Zurückhaltung der Kunden. Zahlreiche Grosskunden hatten ihre Bestellungen auf das zweite Halbjahr verschoben.

Geschäftseinbruch

Nun liegen die Zahlen der Niederländer für das erste Quartal auf dem Tisch. Und genauso, wie CEO Wennink es vorausgesagt hat, ist es auch gekommen: Umsatz und Gewinn brachen ein. ASML verbuchte einen satten Erlösrückgang von EUR 3.14 auf EUR 2.23 Mrd., ein Minus von 29%. Der Nettogewinn fiel sogar um mehr als die Hälfte im Vergleich zur Vorjahresperiode auf EUR 355 Mio. Analysten hatten allerdings im Schnitt mit noch geringeren Werten gerechnet. Auf ihrem Zettel stand ein Gewinn von EUR 197 Mio. sowie ein Umsatz von EUR 2.12 Mrd.

Der Weltmarktführer in der EUV-Lithografie sieht aber bereits Licht am Horizont. Gegenüber dem Jahresauftakt soll der Umsatz im zweiten Quartal auf EUR 2.5 bis 2.6 Mrd. anziehen. Auch bei der Profitablität soll es keine weiteren Einbussen geben. Lag die Bruttomarge zwischen Januar und März bei 41.6%, geht Wennink im laufenden Vierteljahr von einem Wert zwischen 41% und 42% aus. Darüber hinaus bekräftigte der CEO das Ziel für 2020, welches einen Umsatz von rund EUR 13 Mrd. vorsieht.

Besonders der Wechsel hin zur EUV-Lithografie, die den Bau von kleineren, effizienteren und auch schnelleren Schaltkreisen ermöglichen, sollte die Geschäfte von ASML weiter anschieben. Im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen insgesamt 18 EUV-Maschinen ab, 2019 sollen es bereits nahezu doppelt so viele werden. „Mit den Lithografiesystemen mit extrem ultravioletter Strahlung (EUV) macht der Chipindustrie-Ausrüster weiter Fortschritte“, lobt Goldman Sachs-Analyst Analyst Alexander Duval die Entwicklung in dem Segment.

Positive Experten-Kommentare

Eine Vielzahl an Researchhäusern äusserte sich nach den jüngsten Zahlen positiv zu der ASML-Aktie. Barclays (EUR 210) und die UBS (EUR 205) haben sogar ihre Kursziele angehoben. Während Barclays-Analyst Andrew Gardiner das langfristige strukturelle Wachstum hervorhob, erhöhte UBS-Kollege David Mulholland aufgrund einer stärkeren Geschäftserholung als bislang gedacht seine Gewinnprognosen für die Jahre 2019 bis 2021.

Anlagelösungen

Wer auf die zunehmende Geschäftsdynamik im weiteren Jahresverlauf setzen möchte, kann mit dem Call Warrant ASMCJB von Julius Bär weitere Kursgewinne um den Faktor 8.6 beschleunigen. Ins Geld kommt der Optionsschein ab dem EUR 200er-Bereich. Für den Fall, dass die erhoffte Geschäftsbelebung in der zweiten Jahreshälfte aber ausbleiben sollte, wäre der Put ASMVJB das passende Produkt.