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payoff Trading Desk

Aufgefallen: Rendite süss-sauer

06.09.2019 2 Min.
  • Martin Raab

Wer die asiatische Küche mag, den schrecken scharfe Gewürze nicht. So kombiniert Investment-Titan Warren Buffett gerne Coca-Cola und Sezuchan Chili-Chicken. Ebenfalls recht würzig sind die Renditechancen in den Tigerstaaten.

In den erlesenen Club der «Asian Tiger» kommt, wer ein Wirtschaftswachstum von über 7% pro Jahr hat. Bis dato schafft das nur ein erlesenes Quartett: Singapur, Südkorea, Taiwan und Hong Kong. Im letztgenannten Tigerstaat kocht aktuell so mancher auf höchster Stufe. Grund des Anstosses sind wachsende Zweifel der Jungen, ob im Stadtstaat am Perlflussdelta die mächtigen Chefköche aus Peking nicht bald gänzlich den Menüplan bestimmen. Individuelle Geschmacksnoten werden im Politbüro eher als Risikofaktoren denn als Bereicherung eingestuft. Parallel ist in Hong Kong in den letzten zwanzig Jahren nur eine kleine Elite sehr reich geworden: Grundstücksspekulanten und Immobilien-Tycoons. Der Garküchenbesitzer lebt heute oft schlechter als 1997 – dem Jahr der Übergabe von Grossbritannien an die Volksrepublik China. Völlig versalzen haben die Proteste die Kurse der im Hang Seng Index gebündelten Aktien. Der Fall der «H-Shares» ist massiv. Das wiederum ruft seit wenigen Tagen hitzeunempfindliche «Delikatessenjäger» auf den Plan. Unter anderem sehr interessant ist die Aktie der Bank of China: trüffel-ähnliche Dividendenrendite und sehr tiefe Bewertungsniveaus. Mit internationalen Grossaktionären wie BlackRock, Citigroup und der Norges Bank im Rücken dürften die Chefs de Cuisine in Peking die Ausschüttung appetitlich hoch halten. Ebenso interessant: CK Hutchison Holdings, überall aktiv wo’s Geld zu machen gibt – so wie Warren Buffett. Dessen Firmenjet war letzte Woche gerüchteweise in Hong Kong. Vielleicht nicht nur, um scharfe Nudelsuppe oder Sezuchan Chicken zu essen? 

 

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