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payoff Trading Desk

Bayer: Schwerer Klotz am Bein

25.10.2018 3 Min.
  • Christian Ingerl

Während die Pharma-Sparte von Bayer Lichtsignale sendet, stehen über der Tochter Monsanto weiterhin dunkle Wolken. Der negative Trend der Aktie hält daher an.

Ob sich Bayer im September 2016, als der Pharma- und Chemiekonzern mit seinem Angebot von mehr als EUR 60 Mrd. für Monsanto die Übernahme perfekt machte, einen Gefallen getan hat, darf getrost bezweifelt werden. Das US-Unternehmen steht seit vielen Jahren nicht nur wegen seiner gentechnisch veränderten Produkte in der Kritik, auch soll dessen Unkrautvernichter Glyphosat krebserregend sein. Letzteres kostet Bayer viel Geld.

Hohe Strafe

Folglich trifft der Deal bis dato bei Investoren auf wenig Begeisterung. Seit dem Zukauf hat der Bayer-Konzern rund ein Viertel seines Börsenwertes eingebüsst, der DAX legte im gleichen Zeitraum um ein Zehntel zu. Zuletzt hat sich das negative Umfeld rund um die übernommene Monsanto zwar aufgehellt. Die Bayer-Tocher errang im Prozess um das glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel einen Teilerfolg. So wurde die Strafzahlung in Höhe von USD 250 Mio. neu verhandelt. Die Aktie setzte sogar in der Hoffnung auf eine erhebliche Reduzierung des Bussgeldes zur Wende an. Allerdings war dies nur ein kurzes Aufflammen. Die US-Richterin Suzanne Bolanos bekräftigte nun erneut eine Gerichtsentscheidung vom August, wonach Monsanto-Mittel wie Roundup verantwortlich für den Krebs des Klägers seien. Die verringerte Strafsumme beträgt daher lediglich USD 78 Mio. Das sorgte für eine herbe Enttäuschung an der Börse und die Bayer-Aktie tauchte auf ein neues Fünf-Jahres-Tief ab.

Lichtblick Pharma

Hoffnung versprüht dagegen die Pharma-Sparte von Bayer. So wurde jüngst in den USA das Herzmedikament Xarelto zugelassen. Zudem erzielte das Unternehmen Fortschritte bei der Entwicklung eines neuen Prostatakrebsmedikaments. Das Mittel Darolutamid erhielt von der US-Gesundheitsbehörde FDA bereits den «Fast-Track»-Status, der den Prüfungs- und Zulassungsprozess beschleunigt. Ein weiterer Spitzenkandidat steht mit dem Wirkstoff Larotrectinib in den Startlöchern. Laut Bayer ist es «voraussichtlich der erste präzisionsonkologische Wirkstoff in der EU, der eine tumorunabhängige Zulassung anstrebt». Mit der Arznei, die bereits die drei klinischen Studien abgeschlossen hat und sich im Zulassungsprozedere in Europa und den USA befindet, könnte die Krebstherapie ein Stück weit revolutioniert werden. Die Pharmasparte ist derzeit die mit Abstand gewinnträchtigste Division im Bayer-Konzern.

Apropos Gewinn: Um die Finanzkraft weiter zu steigern gehen Marktteilnehmer derzeit davon aus, dass die Leverkusener ihre Tierarznei-Sparte ins Schaufenster stellen werden. Der Verkauf könnte Gerüchten zufolge EUR 6 bis EUR 7 Mrd. bringen.

Anlagelösungen

Anleger, die davon ausgehen, dass die vielen Fragezeichen rund um die US-Tochter Monsanto die Bayer-Aktie weiter unter Druck setzen, ist mit dem Put Warrant BAYRJB von Julius Bär bestens positioniert. Der Strike befindet sich bei EUR 70, somit notiert das Hebel-Papier bereits im Geld. Wer dagegen glaubt, dass das Gros der schlechten Nachrichten inzwischen in der Bayer-Aktie eingepreist sind, kann über den Barrier Reverse Convertible RBACKV der Bank Vontobel nachdenken. Das Produkt bietet bei einem Risikopuffer von knapp einen Fünftel eine Rendite-Chance von 9.7% p.a. Die Laufzeit endet am 18. Oktober 2019.

 

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