Blockchain – Das «nächste grosse Ding»

• Jürgen Kob
  

«Blockchain» oder «Blökchain», das fragten sich wohl viele Anleger im vergangenen Jahr. Auf der einen Seite ein riesengrosser Hype – auf der anderen Seite Weltuntergangsstimmung bei den Crypto-Währungen. Wie Schafe blökten viele die Einzigartigkeiten ihrer Coins und Tokens in die Welt. Die meisten der über 2000 Coins sind – Stand heute – ein Totalverlust.

Blockchain ist dagegen mehr als nur «Bitcoin & Co», und auf gutem Wege, so gut wie alle Branchen nachhaltig und existenziell zu verändern. Die Blockchain ist eine dezentral verwaltete Datenbank, in der Geldeinheiten, Wertpapiere (z.B. Aktien) oder Besitzrechte (z.B. Grundbucheinträge) dezentral verwaltet werden können. Eine Transaktion benötigt dabei keinen zentralen Vermittler mehr. Weitere Vorteile sind die Sicherheit, Transparenz und Unveränderbarkeit der Daten – und das zu meistens deutlich geringeren Kosten. 

 

«Blockchain-Anwendungen werden explodieren»

Der Schweizer Anbieter «we.trade» beispielsweise verschlankt durch die neue dezentrale Technologie den Bearbeitungsprozess der Ein- und Ausfuhren zwischen der Schweiz und Europa von zwei Wochen auf zwei Tage! Die Deutsche Bank geht davon aus, dass in weniger als zehn Jahren über 10% des weltweiten BIP in Blockchains gespeichert sind. Und die Gartner Group schätzt das durchschnittliche Wachstum des «business value add» von Blockchain bis 2030 auf 67% — pro Jahr! «Blockchain-Anwendungen werden explodieren», ist eine der bekanntesten Aussagen des vergangenen Jahres von Bundesrat Ueli Maurer. Auch die Schweizer Regierung unternimmt und investiert viel in die neue Technologie.

Diversifizierte Investitionsmöglichkeit
Als Anleger kann man seit kurzem ebenfalls – einfach und bequem – in «Blockchain» investieren. Dazu haben die Profis von Vontobel und Solactive im April 2018 das ZSOCBV-Tracker Zertifikat lanciert. Seit Auflegung liegt das Zertifikat mit rund 2% im Minus (Stand Mitte Dez. 18). Bitcoin oder Ether haben im gleichen Zeitraum dagegen 80% oder mehr verloren. Das open-end Zertifikat notiert in CHF und bietet keine Pfand- oder Währungsabsicherung. Da rund 60% der Firmen aus den USA stammen, sollten Anleger sich des Währungsrisikos bewusst sein. Investiert wird in «Blockchain-spezifische Unternehmen» oder «Software- und Hardwareplattformen». Dabei konzentrieren sich die Experten auf «Branchen mit dem grössten Wertschöpfungspotential» wie beispielsweise Medien, Finanzdienstleister, Energie oder Handel. Im Index befinden sich Firmen wie Intel, Microsoft, Amex, SAP, Siemens oder Hitachi. Die 20 Titel sind jeweils mit 5% gewichtet und werden halbjährlich neu angepasst. Dafür wird eine jährliche Management Fee von 1.2% berechnet. Bei einem Engagement gilt es für Anleger zu beachten, dass in Zeiten hoher Volatilität der Geld-Brief-Spread massiv auseinander gehen kann. Aber da Käufer des Tracker-Zertifikates einen langfristigen Horizont verfolgen sollten, kann man in hektischen Zeiten ruhig ein paar Tage mit dem Kauf warten. Es ist nicht bekannt, ob Ueli Maurer payoff-Leser ist oder in das ZSOCBV-Zertifikat investiert hat. Treue payoff-Abonnenten sind ihm hier jedenfalls ganz klar einen klugen Schritt voraus!