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payoff Trading Desk

BMW: Auf holprigem Parcours

07.12.2018 3 Min.
  • Christian Ingerl

Jede Menge schlechte Nachrichten belasteten 2018 den Autosektor. Allmählich könnte alles Negative eingepreist sein, vor allem bei BMW. Die Aktie hat Chancen auf einen «U-Turn».

Eine wahre Vollbremsung machten die Autoaktien in diesem Jahr. Der STOXX Europe 600 Automobiles & Parts sauste um mehr als ein Viertel nach unten. Einzelne Konzerne wie Daimler oder der Zulieferer Continental verloren sogar mehr als ein Drittel ihres Börsenwertes. Etwas besser erging es dem bayerischen Hersteller BMW. Die Aktie legte zwar ebenfalls den Rückwärtsgang ein, mit einem Minus von rund 15% schnitt der Titel allerdings besser als der Markt ab.

Schwierige Rahmenbedingungen

Sinkende Verkaufszahlen in China, der Dieselskandal und die damit einhergehende Einführung neuer Abgasnormen sowie ein schwelender Handelskonflikt mit den USA drückten nicht nur auf die Stimmung, sondern auch auf die Bilanzen. So verzeichnete BMW nach drei Quartalen Erlöse und Ergebnisse, die unter den Vorjahreswerten lagen. Dem schwachen Abscheiden folgte eine Gewinnwarnung. Statt Erlösen im Segment Automobile leicht oberhalb des Vorjahres rechnen die Münchner nur noch mit Erlösen leicht unter dem Vergleichswert. Gleichzeitig dürfte die operative Marge (Ebit) «mindestens 7%» anstatt 8% bis 10% betragen.

Dem nicht genug, soeben zeigte sich Finanzvorstand Nicolas Peter auch für das kommende Jahr etwas vorsichtiger: «Wir rechnen für 2019 mit Gegenwind im mittleren bis hohen dreistelligen Millionenbereich.» Belastend wirken sich Wechselkurse, Rohstoffpreise sowie die Zölle zwischen den USA und China aus. Zwar bleibt eine Ebit-Rendite von 8% bis 10% «strategischer Anspruch», ob das aber bereits im kommenden Jahr klappen wird, bleibt offen. An dem 2018er-Ziel von mindestens 7% rüttelt Peter aber nicht.

Hoffnungsvoller Blick nach vorne

Allmählich könnten alle schlechten Nachrichten in dem Kurs eingepreist sein. Nicolas Simar von NN Investment sieht nun sogar wieder Chancen in der Branche, vor allem mit Blick auf ein mögliches Konjunkturprogramm im Reich der Mitte. «China dürfte den Automobilsektor stimulieren, um das Wirtschaftswachstum zu halten und die staatlichen Ziele zu erfüllen», sagt der Portfolio-Manager. Davon würde auch BMW profitieren, die mittlerweile jedes vierte Neufahrzeug nach China liefern. Damit ist die Region das absatzstärkste Land der Bayern.

Positiv kommt hinzu, dass BMW 2019 auch mit wichtigen neuen Modellen aufwarten wird. So kommt mit der neuen 3er-Serie das mit Abstand wichtigste Modell gleich zu Jahresbeginn frisch auf den Markt. Während sich die nächste Generation des X5 bereits seit November 2018 im Verkauf befindet, ergänzt 2019 der Luxusschlitten X7 das SUV-Angebot von BMW.

Anlagelösungen

Das attraktive Bewertungsniveau der BMW-Aktie, das 2019er-KGV beträgt 6.9 und die Dividendenrendite satte 5.3%, könnte unter normalen Marktbedingungen für einen Rebound sorgen. In diesem Fall wäre der Call Warrant BMWBJB von Julius Bär eine passende Lösung. Der Strike befindet sich bei EUR 76. Wer dagegen eher auf eine Bodenbildung setzen möchte, kann dies mit dem Barrier Reverse Convertible RBMANV der Bank Vontobel tun. Das Produkt bietet bei einem Risikopuffer von 28.6% eine Rendite-Chance von 8.1% p.a. Die Laufzeit endet am 22. November 2019.

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