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payoff Trading Desk

BMW/Daimler: Elefantenhochzeit?

09.01.2020 3 Min.
  • Christian Ingerl

In der Autobranche stehen die Zeichen aufgrund des Kostendrucks auf Konsolidierung. Gut möglich, dass sich auch führende Premiumanbieter verbünden.

Dass die Autokonzerne derzeit auf einem holprigen Parcour unterwegs sind, ist nichts Neues. Neue Technologien wie Autonomes Fahren und die Elektromobilität sorgen dafür, dass die Konzerne Milliarden investieren müssen. Kein Wunder also, dass Kooperationen, Allianzen und Zusammenschlüsse die Autolandschaft derzeit prägen. Beispielsweise kooperiert Volkswagen bereits bei Elektroautos und leichten Nutzfahrzeugen mit Ford. Toyota hat wiederum Mazda, Subaru und Suzuki enger an sich gebunden. Und Fiat Chrysler und PSA sorgten mit ihrer Fusion Ende vergangenen Jahres für das bisherige Highlight.

Doch muss das längst nicht der letzte Big Deal gewesen sein. Die beiden Premiumhersteller BMW und Daimler kämpfen derzeit auch mit hohen Kosten, was auf der Gewinnseite der ehemaligen Spitzenverdiener in der Branche dicke Bremsspuren hinterlässt. So verringerte sich die operative Marge des Autogeschäfts bei BMW nach drei Quartalen in 2019 von 7.6% auf 4.1%. Bei Daimler reduzierte sich die Rendite noch deutlicher. Die Ebit-Marge fiel im gleichen Zeitraum von 7.9% auf 3.1%.

Kostenbremse

Während Daimler unter anderem tausende Arbeitsplätze abbaut, um die Aufwendungen zu reduzieren, kürzt BMW die Erfolgsbeteiligungen der Mitarbeiter. Letztendlich aber haben die Chefs der Autokonzerne, die beide erst 2019 die Zepter übernahmen, noch reichlich Aufräumarbeiten vor sich. Gleichzeitig müssen sie aber investieren, um beim Rennen um das E-Auto nicht den Anschluss zu verlieren. Das Duo hat diesbezüglich anspruchsvolle Ziele: Bis zum Jahr 2023 planen die Münchner mit mehr als 25 elektrifizierten Fahrzeugen in ihrer Angebotspalette. Daimler-CEO Ola Källenius hat sich wiederum vorgenommen, dass bis 2030 die Hälfte der Neuwagen über einen E-Motor verfügen.

Gemeinsam stark

Möglicherweise machen die beiden Erzrivalen aber schon bald gemeinsame Sache, um damit das Innovationstempo noch weiter zu erhöhen. Derartige Spekulationen tauchen immer wieder am Markt auf. Selbst Analysten lassen sich zu derartigen Hypothesen hineissen. «Vielleicht wird es Zeit für engere Kooperationen oder gar ein Zusammengehen von Daimler und BMW», konstatiert beispielsweise Auto-Experte Frank Schwope von der Nord LB und schwächt die Theorie gleichzeitig etwas ab: «Wenngleich dem noch diverse, individuelle Befindlichkeiten entgegenstehen.»

Aktien im Rückwärtsgang

An der Börse hinken sowohl BMW als auch Daimler dem Gesamtmarkt deutlich hinterher, beide Kurskurven zeigen klar nach unten. Die Münchner verloren in den vergangenen zwei Jahren knapp ein Fünftel an Wert, Daimler sogar ein Drittel. Zuletzt kam es allerdings zu einer Bodenbildung. Bei Daimler scheint die 50er-Marke eine solide Unterstützung zu bieten, die BMW-Aktie ist dagegen bereits auf Reboundkurs. Als nächstes Ziel gilt es, den Bereich um EUR 76/79 zu überwinden.

Anlagelösungen

Wer daran glaubt, dass die beiden Autokonzerne an der Börse ihren Weg wieder nach oben finden, kann mit Long Faktor-Zertifikaten gehebelt auf dieses Szenario setzen. Die UBS hat beispielsweise ein Produkt FL8BMU mit Faktor 8 auf BMW an der SIX SP gelistet. Die Commerzbank wiederum verfügt über ein Faktor-Zertifikat auf Daimler CBMF8U, das auf Swiss DOTS sowie BX Swiss gehandelt wird. Für den Fall, dass die beiden Auto-Aktien auf Seitwärtsfahrt gehen, wäre der Multi Barrier Reverse Convertible GJQRCH der Raiffeisen die passende Lösung. Das Produkt stellt eine Seitwärtsrendite von 9.1% in Aussicht. Die Barrieren befinden sich rund 50% von den aktuellen Niveaus entfernt. Die Laufzeit endet am 11. Oktober 2021.

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