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payoff Trading Desk

CASH IS KING!

17.03.2020 3 Min.
  • Dieter Haas

Aktuell heisst die Devise: Abwarten und Tee trinken! Wer sein Pulver zu früh verschiesst, dürfte dies bitter bereuen.

Bei heftigen Börsenkorrekturen wollen viele Anleger so rasch wie möglich wieder in den Markt einsteigen nach bekannter «Buy the Dip»-Manier. Die negativen Reaktionen der Börse auf die diversen geldpolitischen Massnahmen verschiedener Notenbanken deuten allerdings auf schwerwiegender Probleme im Finanzsystem hin. Man sollte zudem bekanntlich nicht in fallende Messer greifen. Massive Erholungen wie sie bspw. am letzten Freitag erfolgten sind bloss eine Folge der massiven Verluste der Tage zuvor und sollten nicht überbewertet werden. Erst wenn die Tagesschwankungen wieder normale Ausmasse annehmen, könnte für einige Wochen/Monate ein temporärer Boden gefunden sein. Wann das sein wird, hängt von der Entwicklung des Coronavirus ab. Nach Asien ist derzeit Europa, das vom Virus stark betroffen ist. In Bälde dürften auch die USA folgen. Das wird die Weltwirtschaft weiter schwächen und den Börsen nochmals zusetzen. Aus heutiger Sicht ist wohl frühestens erst ab Mitte April der Zeitpunkt gekommen, um wieder erste Positionen einzugehen.

Ein Vergleich der jüngsten Kursentwicklung des Dow Jones mit derjenigen der Jahre 1929 bis 1932 zeigt bislang erschreckende Parallelen. Der Kurssturz des Dow verläuft bis dato fast deckungsgleich wie derjenige im Herbst 1929. Dieser war in den letzten hundert Jahren der Schlimmste von allen. Nach einem Kurssturz von fast 50% innert drei Monaten vom 23. August 1929 bis 12. November 2029  kam es anschliessend  bis 7. April 1930 zu einer mehrmonatigen Erholung, bei der rund die Hälfte des vorherigen Kursrückgangs wieder aufgeholt wurde. Danach setze ein über zwei Jahre dauernde kontinuierliche Baisse ein, die den Dow bis 7.Juli 1932 bis auf 41.81 Punkte absinken liess, fast 90% unter das Hoch vom August 1929!

 

Quelle: Infront

Ob die aktuelle Krise derart gravierende Auswirkungen haben wird wie 1929-1932, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu beantworten. Optiimisten sehen das Glas halbvoll, Pessimisten als halbleer an. Die Lage ist auf jeden Fall ernst und eine übereilte Rückkehr in den Markt vorderhand kein Thema. 

Anlagekonklusion:

In der aktuellen Situation ist abwarten nach wie vor die beste Strategie. Erst bei einem globalen Abflachen der gegenwärtigen Ausbreitung des Coronavirus, ist fürs erste das Schlimmste ausgestanden und könnten die Notenbanken mir ihrer expansiven Geldpolitik den Markt wieder etwas stimulieren. 

Anleger, die es nicht lassen können und bereits erste Engagements eingehen möchten, sollten sich in erster Linie auf defensive Titel des Gesundheitswesens konzentrieren , vorzugsweise auf solche, die in irgendeiner Form vom Coronavirus Nutzen ziehen. In der Trading Idea vom 18.3. nennen wir Ihnen ein paar Namen, die nicht nur den bisherigen Crash erstaunlich gut überstanden haben, sondern auch in den kommenden Monaten vom Rendite/Risiko-Standpunkt her betrachtet, gute Karten besitzen.

 

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