Zurück
payoff Trading Desk

Danone: Konkurrenz für die Kühe

28.03.2019 3 Min.
  • Wolfgang Hagl

Der  weltgrösste Joghurtproduzent möchte mit Milchersatzprodukten das Wachstum forcieren. Am 17. April erfahren Anleger, wie es Danone dabei im in den ersten 3 Monaten 2019 ergangen ist. Vor dem Zahlentermin ist der Large Cap an einem Widerstand abgeprallt.

Auch wenn Emmi in der Schweiz der mit Abstand grösste Milchverarbeiter ist: An Danone führt auch hier zu Lande kaum ein Weg vorbei. Neben seiner Kernmarke ist der weltgrösste Molkereikonzern mit Produkten wie «Activia» oder «Actimel» in den Kühlregalen vertreten. Vereinzelt gesellen sich neuerdings auch die auf Soja-, Mandel- oder Reisbasis hergestellten Milch- und Joghurtalternativen von «Alpro» hinzu. 2017 hat sich Danone dieses Segment mit der Übernahme des US-Spezialisten Whitewave ins Haus geholt. Damit trugen die Franzosen dem Konsumtrend in Richtung gesunder und biologischer erzeugter Nahrungsmittel Rechnung.

Bereits im Jahr 1 nach dem Zukauf trug die Tochter zum Wachstum des Gesamtkonzerns bei. 2018 steigerte Danone den Umsatz auf vergleichbarer Basis um 2.9% auf EUR 24.7 Mrd. Ohne die Probleme in Marokko wäre die Rate um 0.7 Prozentpunkte höher ausgefallen. In dem nordafrikanischen Land bremste den Branchenkrösus ein Konsumenten-Boykott aus. Er hatte auch Auswirkungen auf die Profitabilität: Das Unternehmen verbesserte im vergangenen Jahr seine operativen Marge (auf vergleichbarer Basis) zwar um 51 Basispunkte auf 14.45%. Lässt man die Schwierigkeiten in Marokko aussen vor, wäre das Plus jedoch um 7 Basispunkte höher ausgefallen. Die Erwartungen des Marktes hätte Danone so oder so verfehlt: Analysten hatten im Schnitt mit einer operativen Marke von 14.64% gerechnet.

Die kurzfristige Aufwärtsbewegung des Large Caps ging dennoch über den Zahlentermin (19. Februar) hinaus weiter. Neben der überraschend starken Umsatzentwicklung im 4. Quartal sorgte CEO Emmanuel Faber mit dem Ausblick für positive Stimmung. Im Jahr des 100. Firmenjubiläums peilt er ein Wachstum im Bereich von rund 3% an. Darüber hinaus möchte Faber die operative Marge auf mehr als 15% hieven. In einer Telefonkonferenz betonte er, dass die negativen Auswirkungen des Boykott in Marokko ab April wegen der dann reduzierten Vergleichsbasis wegfallen sollen. Ausserdem traut der CEO dem wichtigen China-Geschäft im zweiten Semester eine Rückkehr in die Wachstumsspur zu.

Möglicherweise zählt Earthbound Farms dann schon nicht mehr zur Danone-Familie. Der zusammen mit Whitewave gekaufte führende US-Anbieter von frisch abgepackten Bio-Salaten schreibt rote Zahlen und wächst nicht. Faber bezeichnet Earthbound Farms als einen «Fall intensiver strategischer Prüfung.» Möglicherweise kann der Top-Manager dazu am 17. April schon mehr sagen, wenn er die Verkaufszahlen für das 1. Quartal 2019 präsentiert.

Anlagekonklusion:

An der Börse geht es für Danone zunächst darum, den horizontalen Widerstand im Bereich von EUR 69 aus dem Weg zu räumen. Mit dem Sprung über diese Hürde würden die Chancen auf das Wiedersehen mit dem Allzeithoch steigen. Kurz vor Weihnachten 2017 hatte das CAC 40-Mitglied mit EUR 72.13 den bisher höchsten Kurs erreicht. Auf eine erfolgreiche Gipfeljagd können Trader mit dem Long Mini-Future MDAA8V setzen. Das Vontobel-Papier zeigt aktuell einen Hebel von 6.2. Neu am Markt ist der Barrier Reverse Convertible FBBFJB. Julius Bär verspricht hier einen Coupon von 4.60% p.a. Solange Danone nicht auf oder unter die Barriere von EUR 59.00 fällt, zahlt die Privatbank auch das Nominal vollständig zurück.

Weitere News aus der Rubrik

Unsere Rubriken