«Das 12-Monats-Kursziel unserer Ökonomen für Gold liegt bei USD 1‘050.»
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Dieter Haas
Beat Rüegg, CFA, Mitglied der Direktion bei der Zürcher Kantonalbank, Pro-duktspezialist Index Solutions, über die Nachfrage nach Gold ETFs, den Einfluss der Negativzinsen auf das Edelmetall, Pros und Kontras von Goldmün-zen/Goldbarren zu Gold-ETFs sowie die Perspektiven des gelben Metalls.
Herr Rüegg, Gold als Anlageklasse fasziniert immer noch viele Anleger, trotz der schwachen Performance seit Herbst 2011 und Abflüssen in den Gold-ETFs seit 2013. Gibt es im laufenden Jahr Anzeichen eines wiedererwachten Interesses?
Sehen Sie eine Verhaltensänderung einheimischer institutioneller Anleger seit der Einführung von Negativzinsen bezüglich alternativen Anlageformen wie bspw. Gold?
Wie muss der Anleger vorgehen, falls er dies möchte und was für Kosten entstehen ihm dadurch?
Der Anleger kann bei der Zürcher Kantonalbank einen Antrag auf Sachauslage stellen. Er erhält die Goldlieferung am Hauptsitz innert zehn Bankwerktagen. Die Kommission beträgt maximal 0,2%, zuzüglich Mehrwertsteuer auf die Kommission, für Auslieferungen in der Schweiz. Neben diesen auslieferungsspezifischen Kosten kommen die Kosten für die Rückgabe der ETFs im Primärmarkt dazu. Diese Rücknahmekommission zugunsten der Fondsleitung beträgt maximal 1%. Ein Nachteil der physischen Auslieferung besteht im Verlust der Währungsbesicherung. Bei Auslieferungen von währungsbesicherten ETFs geht die Absicherung verloren, der Investor trägt nach der Auslieferung das volle USD-Währungsrisiko.
Gibt es Überlegungen, Gold-ETFs basierend auf anderen Gewichtseinheiten (z.B. Kilobarren) zu lancieren, damit der physische Bezug nicht bloss ein Marketinginstrument bleibt?
Trotz einer höheren Gesamtkostenquote der ZKB-Gold-ETFs von 0,40% im Vergleich zur UBS mit 0,23% sind keine negativen Performancedifferenzen auszumachen. Woran liegt das und was sind die Gründe für die unterschiedlichen Kostensätze?
Die Zürcher Kantonalbank war 2006 der Pionier mit der Lancierung des ersten Gold-ETFs in der Schweiz. Mit einem verwalteten Gesamtvermögen von Gold-ETFs in Höhe von rund CHF 5 Mrd. sind wir einer der wichtigsten Anbieter am Schweizer Markt. Wir haben unsere vielfältigen Anlagelösungen auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse abgestimmt. Wir bieten jedem Segment eine passende Lösung zu attraktiven Konditionen an. Für institutionelle Investoren (wie z.B. Family Offices, Pensionskassen) lancierten wir letztes Jahr zwei nicht börsenkotierte Schweizer Anlagefonds mit 0,25% TER. Zudem bieten wir Investoren mit sehr grossem Anlagevolumen Vermögensverwaltungsmandate an, basierend auf einem attraktiven, volumenabhängigen Staffeltarif.
Trotz einer höheren Gesamtkostenquote der ZKB-Gold-ETFs von 0,40% im Vergleich zur UBS mit 0,23% sind keine negativen Performancedifferenzen auszumachen. Woran liegt das und was sind die Gründe für die unterschiedlichen Kostensätze?
Die Zürcher Kantonalbank war 2006 der Pionier mit der Lancierung des ersten Gold-ETFs in der Schweiz. Mit einem verwalteten Gesamtvermögen von Gold-ETFs in Höhe von rund CHF 5 Mrd. sind wir einer der wichtigsten Anbieter am Schweizer Markt. Wir haben unsere vielfältigen Anlagelösungen auf unterschiedliche Kundenbedürfnisse abgestimmt. Wir bieten jedem Segment eine passende Lösung zu attraktiven Konditionen an. Für institutionelle Investoren (wie z.B. Family Offices, Pensionskassen) lancierten wir letztes Jahr zwei nicht börsenkotierte Schweizer Anlagefonds mit 0,25% TER. Zudem bieten wir Investoren mit sehr grossem Anlagevolumen Vermögensverwaltungsmandate an, basierend auf einem attraktiven, volumenabhängigen Staffeltarif.
Was sind aus Ihrer Sicht die Pros und Kontras eines Direktbesitzes von Goldmünzen/Goldbarren im Vergleich zum Kauf eines Edelmetall-Fonds?
Der Vorteil eines Direktbesitzes liegt in der Vermeidung der Vermögensverwaltungsgebühr. Die Nachteile liegen in höheren Transaktionskosten und den Aufbewahrungsrisiken. Insbesondere beim Kauf von kleineren Mengen verteuern Barren- oder Münzzuschläge sowie die grössere Geld-/Briefspanne die Kosten erheblich. Zudem sollten die Risiken für die Aufbewahrung zu Hause oder im privaten Tresor nicht unterschätzt werden. Der ETF bietet dagegen eine sichere Gold-Aufbewahrung im Tresor der Bank. Ein ETF ist deshalb nach wie vor eine der günstigsten, sichersten und einfachsten Möglichkeiten zum Erwerb von physischem Gold.
Wo sehen Sie persönlich die Entwicklung des Goldes bis Ende 2015 bzw. bis Ende 2016?