Das Beste aus zwei Welten: Attraktiver Multi-BRC auf Schweizer Trio

• Dieter Haas
  

Das aktuelle Geld- und Kapitalmarktzinsniveau bietet renditeorientierten Anlegern keine vernünftigen Ertragsmöglichkeiten mehr. Wer nach höheren Coupons strebt, ist gezwungen, Risiken einzugehen. Lock-in BRCs sind eine Alternative, vorausgesetzt, allen Basiswerten gelingt an den zu Emissionsbeginn fixierten Beobachtungstagen der Sprung über die geforderte Kursschwelle. Im Erfolgsfall wird die Rückzahlung per Laufzeitende zu 100% eingeloggt, unabhängig davon, was danach passiert. Beim Lock-in BRC ZKB5FD betrug die Hürde 3%.

«Das Nennwertkapital wurde bei ZKB5FD bereits am ersten Beobachtungstermin Anfang August eingeloggt.»

Wie es die Vergangenheitsform bereits andeutet, schaffte das Zertifikat seinen Lock-in-Level. Dank monatlicher Beobachtungstage konnte schon am 10. August Vollzug gemeldet werden. Alle drei Basiswerte notierten an diesem ersten möglichen Zeitpunkt um mindestens 3% über ihrem Startkurs. Das Anlageprodukt wandelte sich somit de facto in eine Obligation, ausgestattet mit einem attraktiven Coupon. Die Besitzer des BRCs haben nun die Option, die erzielte Rendite durch einen vorzeitigen Verkauf im Sekundärhandel mitzunehmen oder sie können das Produkt bis zum Verfall halten und es als attraktive Alternative zu kurzlaufenden CHF-Obligationen betrachten. Die überwiegende Mehrheit hat sich angesichts der aktuellen Negativzinsen wenig überraschend für die zweite Variante entschieden und hält dem Lock-in BRC auch nach der Erreichung des Lock-in-Levels die Treue. Rückblickend betrachtet war es für ZKB5FD bislang die erste und einzige Chance für ein Einloggen des Nennwertkapitals. Wäre die Emission nur einen Tick später lanciert worden, sähe das Bild anders aus.

Erfolgsgaranten

Damit die Sache aufgeht, sind bei Lock-in BRCs das Timing sowie eine korrekte Einschätzung der Markterwartung der Basiswerte entscheidend. Ansonsten verfehlt das Ganze seine Wirkung und das Anlageprodukt unterscheidet sich praktisch nicht mehr von der klassischen Variante. Da die Prognosefähigkeit gemäss diverser Untersuchungen auf kurze Frist höher ist, sind Lock-in BRCs mit möglichst häufigen Beobachtungstagen vorzuziehen. Ein monatlicher bis maximal quartalsweiser Rhythmus besitzt bessere Erfolgschancen als längere Abstände. Des Weiteren sollte bei multiplen BRCs oder Lock-in BRCs immer darauf geachtet werden, dass die im Basket enthaltenen Aktien ähnliche Kursentwicklungen aufweisen. Bei Vertretern aus der gleichen Branche ist dies im Allgemeinen eher der Fall als bei einem Mix, wie sie ZKB5FD beinhaltet. Hier sind die Risiken eines negativen Ausreissers höher und die Chancen auf ein Erreichen des Lock-in-Levels geringer, dafür ist das Renditepotenzial lukrativer. Im Falle von ZKB5FD ist die Wette aufgegangen, auch wenn der Erfolg in erster Linie der im Juli eingetretenen allgemeinen Höherbewertung des Aktienmarktes und weniger den unternehmensspezifischen Eigenheiten zu verdanken war. Sei’s drum, einem geschenkten Gaul schaut man ja auch nichts ins Maul.