Deutsche Post: Auf zu neuen Höhen
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Martin Raab
Kurz vor Silvester machen sich viele Anleger auf die Suche nach einem lukrativen Trade, um die Jahresrendite noch einmal aufzupeppen. Gute Chancen auf Kursgewinne hat die Deutsche Post. Ein Faktor-Zertifikat ermöglicht fünfache Gewinne.
Im Logistiksektor geht es derzeit heiss her. Auf der einen Seite läuft das wichtige Weihnachtsgeschäft, auf der anderen Seite dreht sich das Übernahmekarussell. So bemüht sich aktuell Bpost aus Belgien um die niederländische PostNL. Trotz einer Anhebung des Übernahmeangebots auf EUR 2.54 Mrd. lehnen die Holländer allerdings die Offerte ab. Börsianer räumen dem Deal kein Gelingen mehr ein, die PostNL-Aktie tauchte um mehr als 12% ab.
In die andere Richtung geht es derweil bei der Deutschen Post. Die Aktie ist soeben auf ein neues Allzeithoch ausgebrochen. Zwar profitierte der Titel auch von dem jüngsten Aufschwung im Gesamtmarkt, doch zeigt ein Blick in die Historie, dass die Post-Aktie bekannt ist für einen starken Dezember. Seit dem Ende der Finanzkrise in 2009 hat der DAX-Titel in sechs von sieben Fällen den Schlussmonat mit einem Plus abgeschlossen. Besonders ausgeprägt war die «Jahresendrallye» in 2011, als die Aktie im Dezember knapp 6% zulegte und der DAX im selben Zeitraum 3% nachgab.
Gute Aussichten auf Bescherung
In den ersten sechs Handelstagen im letzten Monat des Jahres 2016 bringt es die Aktie bislang auf einen Zugewinn von 2.4%. Doch könnten es noch mehr werden, stehen doch die operativen Zeichen auf Wachstum. So rechnet der deutsche Einzelhandel mit Rekordumsätzen im diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Dass das Geld der Kundschaft locker sitzt und diese es vermehrt im Internet ausgeben, kommt dem weltgrössten Logistikkonzern entgegen. Dementsprechend positiv fällt der Ausblick des Unternehmens aus. «Im Vergleich zum Vorjahr erwarten wir 10% mehr Sendungen», zeigt sich Postchef Frank Appel optimistisch. An den Tagen vor dem Weihnachtsfest geht der CEO von mehr als acht Millionen Paketen täglich aus. Das entspricht der doppelten Menge als sonst und würde für den «gelben Riesen» eine neue Bestmarke bedeuten.
Gipfeljagd
Den Gipfel erklommen hat auch die Aktie der Deutschen Post. Der Titel bewegte sich im laufenden Jahr treppenförmig nach oben. Die erste Stufe reichte von EUR 20 auf 25, die zweite von EUR 25 auf 29 und nun zu Jahresende hin wird die 30-erMarke ins Visier genommen. Insgesamt steht bei dem DAX-Mitglied ein Kursgewinn von 16.5% in 2016 zu Buche.
Die Analysten von Goldman Sache räumen dem Blue Chip langfristig noch mehr Potenzial ein. Ihrer Ansicht nach hat die Deutsche Post-Aktie das Potenzial über die nächsten drei Jahre die Marke von EUR 50 zu erreichen. Gestützt wird diese These von einem erwarten Gewinnwachstum von durchschnitllich 11% p.a. zwischen 2017 und 2020.
Für Trader und Investoren
Mit einem Long Faktor-Zertifikat der Commerzbank DP5LCB können risikofreudige Anleger eine mögliche weitere Klettertour hebeln. Das Produkt verfügt über einen konstanten Faktor von 5. Um diesen Faktor wird die tägliche Performance des Basiswertes vervielfacht. In dem Derivat befindet sich zwar kein Knock-out, allerdings können überproportionale Verluste anfallen, sollte sich der Kurs der Deutschen Post in die entgegen gesetzte Richtung bewegen.
Anleger, die mittelfristig in die Post-Aktie investieren möchten, können dies mittels eines Discount-Zertifikats umsetzen. Das Rabatt-Papier der Basler Kantonalbank DPABKB ermöglicht einen vergünstigten Einstieg um 5.7%. Sollte der Basiswert am Ende der Laufzeit am 14. September 2017 mindestens auf dem Cap bei EUR 28 stehen, der Kurs darf also sogar moderat zurücksetzen, wirft das Produkt die Maximalrendite von 7.5% p.a. ab.