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«Trader’s Idea»: Diageo – Schnaps, das war sein letztes Wort …

26.07.2022 3 Min.
  • Dieter Haas

Die Aktie von Diageo, dem zweitgrössten Alkoholkonzern, hält sich in Rezessionen in der Regel überdurchschnittlich.

Eine Börsenweisheit besagt, dass man in Rezessionszeiten in Aktien von Alkoholanbietern investieren solle. Der Alkoholkonsum sei das Letzte, an dem die Menschen sparen. In der Hochkonjunktur, wenn die Party-Szene boomt, steht Champagner in der Gunst zuoberst. In rezessiven Phasen wird das Ganze zurückgeschraubt und Treffen auf ein Gläschen Wein mit Freunden reduziert. Der regelmässige, moderate Alkoholkonsum als Zeichen des Wohlstands geht in Krisenzeiten somit zurück. Dennoch bleibt der Gesamtkonsum in Rezessionen vergleichsweise stabil. Menschen, die als Verlierer der Krise zu Hause sitzen, verfallen in den eigenen vier Wänden leider oft dem exzessiven Alkoholkonsum. So konnte in Deutschland nachgewiesen werden, dass während der Finanzkrise 2008 exzessives Trinken dieser Klientel zugenommen hat. Am meisten getrunken wird in China (Weltmarktanteil 19,9% Umsatz), dicht gefolgt von den USA mit 18,5%. Jeder US-Amerikaner gibt also viermal so viel für Alkohol aus wie Chinesen. An dritter Stelle liegen die Japaner (7,7%), gefolgt von den Briten (5,0%) und schliesslich Deutschland (3,6%). Diese fünf Länder sind für über 50% des weltweiten Alkoholumsatzes verantwortlich.

Einer der Grossen der Branche ist der britische Konzern Diageo. Er steckt hinter den bekanntesten Spirituosen: Johnnie Walker, Baileys, Captain Morgan, Smirnoff Wodka, J&B und auch my goodness, my Guinness gehören dem weltweit zweitgrössten Alkoholkonzern. Kaum ein anderes Unternehmen der Branche ist international so breit diversifiziert und verfügt über so viele Premium-Marken. 10% des Umsatzes wird sogar in Afrika erwirtschaftet, in Latein Amerika wächst das Geschäft jährlich mit 45%. Selbst in Europa wächst das Unternehmen mit 27%. Der Bereich «Super-Premium»-Spirituosen wächst mit 12% per annum überproportional. Diageo ist ein Unternehmen, das extrem gut positioniert ist, was seine doch recht stattliche Bewertung rechtfertigt. Gemäss Infront wird die Aktie derzeit mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von 23 bewertet.

Ivan Menezes, Chief Executive, sagte anlässlich der Halbjahrespräsentation am 27. Januar: «Wir haben einen starken Start ins Geschäftsjahr 22 hingelegt. Wir erwarten zwar, dass die kurzfristige Volatilität bestehen bleibt, einschliesslich möglicher Auswirkungen von Covid-19, globalen Lieferkettenengpässen und steigender Kosteninflation, aber ich bin zuversichtlich, dass wir in der Lage sind, diese Störungen bis zum Ende des Jahres erfolgreich zu bewältigen. Mittelfristig, vom Geschäftsjahr 23 bis zum Geschäftsjahr 25, erwarten wir weiterhin ein organisches Umsatzwachstum in einer Bandbreite von 5 bis 7 % und ein nachhaltiges Wachstum des organischen Betriebsergebnisses in einer Bandbreite bis 9%

Ob die Erwartungen erfüllt wurden, werden die am 28.Juli veröffentlichten Zahlen für das Geschäftsjahr 2021/22 zeigen.

Anlagekonklusion:

Die Aktie von Diageo ist zwar kein Schnäppchen, aber dank ihrer Robustheit in rezessiven Phasen dürfte der Titel in der aktuell schwierigen Zeit gut über die Runden kommen. Gelingt es der Aktie, ihr 200-Tage-Mittel nach oben zu durchbrechen, dann liegt ein Vorrücken bis zum Jahreshoch im Bereich des Möglichen.

 

Quelle: Swissquote

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