Zurück
payoff Trading Desk

Dow Jones Industrial: Wall Street schreibt Geschichte

27.01.2017 3 Min.
  • Martin Raab

Mit dem Sprung über die Marke von 20’000 Punkten sorgt der Dow Jones Industrial Index für Schlagzeilen. Die Trader lässt das Ende einer kurzfristigen Seitwärtsbewegung aufhorchen, da damit der Weg nach oben aus charttechnischer Sicht frei ist.

Es ist ein spezieller Cocktail, der die Investoren an den Aktienmärkten derzeit in Stimmung bringt. Die zentrale Zutat liefert dabei der durch den neuen US-Präsidenten ausgelöste Konjunkturoptimismus. Hinzu kommt ein angesichts nach wie vor tiefer Zinsen bestehender Mangel an Anlagealternativen. Quasi als Garnitur des berauschenden Getränks kann der vorherrschende Boom auf dem Gebiet der Fusionen und Übernahmen (M&A) betrachtet werden. Der jüngste Beleg für diese These kommt aus der Schweiz. Gestern wurde bekannt, dass der US-Konzern Johnson & Johnson das Biotechnologieunternehmen Actelion für die stolze Summe von USD 30 Mrd. schlucken möchte.  

Alt, aber oho

Während der SMI trotz aller Euphorie noch weit von seinen Bestmarken entfernt ist, ertönt an der Wall Street beinahe ohne Unterbruch die Rekordglocke. Geschichte schrieb dabei am Mittwoch der Dow Jones Industrial Average Index: Im 121. Jahr seines Bestehens kletterte er erstmals über die Marke von 20’000 Punkten. Zwar gilt die Bauweise der von Charles Dow am 28. Mai 1896 ins Leben gerufenen Benchmark als veraltet. In punkto Performance steht der Dow Jones dem am meisten beachteten Wall Street-Gradmesser momentan jedoch in nichts nach. Seit Donald Trump am 8. November zum US-Präsidenten gewählt wurde, legte er um 9.6% zu. Im Vergleich zum S&P 500 bedeutet das einen Vorsprung von mehr als zwei Prozentpunkten.

Die Outperformance kommt nicht von Ungefähr. Schliesslich tummeln sich im Dow Jones die Profiteure des Machtwechsels in Washington. Der Industriegigant General Electric darf genau so auf gute Geschäfte hoffen, wie der Baumaschinenhersteller Caterpillar oder der Rüstungskonzern United Technologies. Diese drei Beispiele dürften zu den Nutzniessern von Trumps geplanten Infrastrukturmassnahmen respektive seinem geopolitischen Säbelrasseln zählen. Derweil spielt den Banken die Aussicht auf höhere Zinsen sowie eine Deregulierung in die Hände. Insofern überrascht die jüngste Rallye bei Goldman Sachs und J.P. Morgan nicht. Laut Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters ging der Dow-Anstieg um 1’000 Punkte seit Mitte November zu einem Fünftel auf das prominente Banken-Duo zurück. Übrigens kommentierte auch Trump den Dow-Rekord. Über sein Sprachrohr Twitter bzeichnete er das Top als «Grossartig!».

Spekulativ und konservativ

So umtriebig der neue Machthaber auch ist, kurzfristig dürften die Unternehmen das Geschehen bestimmen. Die «Earnings Season» an der Wall Street nimmt Fahrt auf: Innert einer Woche präsentiert knapp ein Drittel der Dow Jones-Mitglieder das neueste Zahlenwerk. Schon jetzt lässt der Index die Trader aufhorchen. Mit dem Sprung über die 20’000-Punkte-Marke wurde eine seit Anfang Dezember zu beobachtende Seitwärtsbewegung nach oben aufgelöst. Vor diesem Hintergrund bietet sich die kurzfristige Wette auf eine verstärkte Aufwärtsdynamik an. Ein zu diesem Kalkül passendes Instrument kommt von der Commerzbank. Das Faktor-Zertifikat CBLDJ6 bildet die tägliche Entwicklung des US-Leitindex mit einem konstanten Hebel von 6 ab. Naturgemäss drohen Haltern des Long-Papiers überproportionale Verluste, falls der Basiswert nach unten dreht. Deutlich konservativer können Anleger mit dem Tracker-Zertifikat DJXOE auf weitere steigende Kurse beim Dow Jones Industrial setzen – hier beläuft sich die Partizipationsrate auf 1:1. Sollte die Wirkung des eingangs skizzierten Cocktails nachlassen, wäre der Kater dadurch weniger arg.

Weitere News aus der Rubrik

Unsere Rubriken