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payoff Opinion Leaders

Einschätzung Hypothekarzinsen Oktober 2019

05.10.2019 4 Min.
  • Stefan Heitmann, CEO

Leichter Anstieg, aber keine Kehrtwende. Die  bereits letzten Monat beobachtete Entkoppelung der Hypothekarzinsen von den Kapitalmarktzinsen hält somit an.

Makroökonomische Lage

Verstärkte Abwärtsrisiken der Weltwirtschaft

Die globale Wirtschaft hat sich in den letzten Wochen weiter abgeschwächt. Zudem sind die Spannungen in verschiedenen Regionen weiter angewachsen. Dieser Umstand verursacht zunehmende Abwärtsrisiken für die Weltwirtschaft.

Leitzinssenkungen zeigen (bisher) kaum Wirkung

Zahlreiche Notenbanken und insbesondere diejenigen der USA und der Europäischen Union haben dem politischen Druck nachgegeben und versuchen mit Zinssenkungen, dem befürchteten Abschwung entgegenzutreten. Die Wirkung dieser Stimulationen wird aber mittlerweile von vielen Marktbeobachtern in Frage gestellt. Dies dürfte u.a. auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) dazu veranlasst haben, ihre Leitzinsen am 19. September nicht noch weiter zu senken. 

Schweizer Konjunktur verschlechtert sich weiter

Wie das Konjunkturbarometer der ETH Zürich zeigt, schreitet die Eintrübung der Schweizer Konjunktur weiter voran. Am stärksten schwächelt die Schweizer Wirtschaft im verarbeitenden Gewerbe in der Metall-, Holz- und Chemiebranche. Auch im Maschinen- und Fahrzeugbau sind die jüngsten Entwicklungen negativ. Weiterhin stabil zeigen sich dagegen der private Konsum, die Nachfrage aus dem Ausland sowie das Baugewerbe.

Hohe Volatilität an den Zinsmärkten erwartet

Die weitere Entwicklung der Zinsmärkte hängt stark vom Verlauf der Handelskonflikte ab. Zudem bleibt abzuwarten, ob die Ankurbelungsmassnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) greifen. Die Stimmung an den Kapitalmärkten dürfte auch in den kommenden Wochen stark schwanken. Damit ist weiterhin eine hohe Volatilität des europäischen und damit auch des stark davon abhängigen Schweizer Kapitalmarktes in beide Richtungen zu erwarten.

 

Entwicklung der Zinssätze

Kreditabsicherungskosten (Swap) steigen stark…

Nach den massiven Rückgängen der Swap-Sätze im August sind diese im September in die andere Richtung geschnellt: Rund 20 Basispunkte höher notieren die Swap-Sätze aller Laufzeiten per Ende September im Vergleich zum Vormonat.

…Richtsätze hingegen nur leicht

Die bereits letzten Monat beobachtete Entkoppelung der Hypothekarzinsen von den Kapitalmarktzinsen hat sich auch im September weiter fortgesetzt. Während die Swap-Sätze aller Laufzeiten stark stiegen, reagierten die Hypothekarzinsen nur geringfügig. Der zehnjährige Richtsatz, sprich der durchschnittlich publizierte Satz von über 100 Banken, Versicherungen und Pensionskassen,

erhöhte sich im September zwar um sechs Basispunkte auf 1.14 Prozent. Dies ist aber wenig im Vergleich zu seinem Pendant am Kapitalmarkt (+0.20% auf -0.40%). Diese Entwicklung ist für die Hypothekarnehmer erfreulich: Zwar wurden im August die Reduktionen am Kapitalmarkt nicht an die Hyponehmer übergeben, aber der Aufwärtstrend wurde den Hyponehmer im Gegenzug auch nicht belastet. Die Entkoppelung der Hypozinsen von den Swap-Sätzen schreitet somit weiter voran. 

Grössere Differenzen zwischen Top- und Richtsätze

Die MoneyPark Top-Sätze, sprich die durch MoneyPark nachverhandelten besten Sätze unserer Partner, sind stabil geblieben.

Eine zehnjährige Festhypothek kann bei MoneyPark aktuell zu einem Top-Satz von 0.63 Prozent abgeschlossen werden. Dieser liegt 0.51 Prozent pro Jahr tiefer als der durchschnittlich auf dem Markt offerierte Richtsatz von 1.14 Prozent.

Prognose: Seitwärts tendierende Hypothekarzinsen

Entkoppelung der Hypothekarzinsen

Wie wir bereits letzten Monat dargelegt haben und diesen Monat weiterhin beobachten, entwickeln sich die Hypothekarzinsen vermehrt unabhängig der Kapitalmarktsätze. In welche Richtung sich die Hypothekarzinsen bewegen, hängt also viel eher davon ab, wie sich die Konkurrenzsituation bei den Hypothekaranbietern entwickelt. Neue Anbieter treten in den Markt ein, die für Wohneigentumserwerber neue Möglichkeiten eröffnen (ergänzend hierzu auch: Neue Möglichkeiten zur Verwirklichung des Eigenheimtraums).

Seitwärtstendenzen zu erwarten

Trotzdem gehen wir aktuell davon aus, dass die Hypothekarzinsen tendenziell auf dem aktuellen Niveau stagnieren, so lange kein Anbieter die Konkurrenz stark unterbietet. Der Handelskonflikt sowie das weltweite Wirtschaftswachstum können jedoch je nach Verlauf kurzzeitige Ausschläge nach oben und unten auslösen.

Empfehlung

  • Aufgrund der kleinen Preisdifferenz zwischen kurz- und langfristigen Festhypotheken ist zum aktuellen Zeitpunkt eine langfristige Laufzeit klar zu favorisieren.
  • Es ist möglich, dass die Konkurrenzsituation auf dem Hypothekarmarkt einige Anbieter zwingt, ihre Hypothekarzinsen noch weiter zu senken. Wer taktische Hypothekarabschlüsse vornehmen will, ist daher gut beraten, die Hypothekarzinsen täglich zu beobachten, um den optimalen Abschlusszeitpunkt zu finden.
  • Wichtig bleibt es, die Angebote auf dem Markt zu vergleichen. Die Differenz zwischen dem günstigsten Anbieter und dem durchschnittlichen Angebot ist im vergangenen Monat tendenziell grösser geworden.

 

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