Emmi: Ausbruch geschafft
-
Christian Ingerl
Die Aktie der heimischen Michverarbeiterin hat zuletzt trotz einer steigenden Kostenbasis eine positive Dynamik entwickelt. Je nach Risikoneigung bieten sich unterschiedliche Produktlösungen an.
Im August vergangenen Jahres gelang der Emmi-Aktie erstmals der Sprung über die Marke von CHF 1‘100. Daraufhin folgte ein scharfer Rücksetzer bis auf CHF 950. Auf diesem Niveau nahm sich der Nebenwert die Zeit, um einen Boden auszubilden und zudem Kraft für einen neuen Anlauf in den vierstelligen Bereich zu sammeln. Mit Erfolg, seit Anfang November marschiert Emmi stramm nach oben und ist soeben sogar über den Widerstandsbereich bei CHF 1‘100 ausgebrochen.
Erfolgreiche Konferenz
Die Initialzündung für den jüngsten Sprung gab die kürzlich stattgefundene Baader Helvea Swiss Equities Conference, auf der das Emmi-Management eine gute Figur machte. Eine wichtige Säule der Präsentation war die Präsentation der langfristigen Ergebnisse der von CEO Urs Riedener eingeführten Premium-/Nischen-orientierten Strategie. Zwischen 2013 und 2020 kam es zu einer durchschnittlichen Margensteigerung von etwa 30 Basispunkten pro Jahr.
Ein weiterer wichtiger Eckpfeiler war die Umsetzung dieser Strategie. Dazu zählt unter anderem der Ausbau des italienischen Dessertgeschäfts in der vergangenen Dekade. Mit der Übernahme der Indulgence Desserts Group hat Emmi nun auch eine gute Ausgangsposition für ihre Plattform in den USA. Die Analysten von Baader vergleichen die aktuelle Entwicklung in Übersee mit Lindts Eroberung des US-Marktes. Den Experten zufolge ist Emmi in einer ähnlichen Position, in der Lindt Mitte der 1990er-Jahre war.
Margendruck
Die führende Milchverarbeiterin der Schweiz wies in ihrer Präsentation aber auch drauf hin, dass die erhöhten Materialkosten die Ergebnissituation belasten. Nach Angaben des Unternehmens spiegelt sich dies in der 2021er-Ebit-Prognose von CHF 275 bis 290 Mio. wider. Zum Vergleich: Im Vorjahr wies Emmi einen Wert von CHF 256 Mio. aus. Am oberen Ende der Spanne würde das Plus aber dennoch 13% betragen, eine Steigerung, die sich durchaus sehen lassen kann. Der Konsens geht davon aus, dass der Konzern einen Wert von CHF 287 Mio. erreichen wird. Neben Preiserhöhungen prüft Emmi auch auf alle Ebenen um den Ausgabendruck im Jahr 2022 auszugleichen. Nach Ansicht der Experten von Baader hat das Unternehmen in der Vergangenheit bei erheblichem Druck auf die Rentabilität immer mit Kosteneinsparungen reagiert und kam dann relativ reibungslos durch die herausfordernden Zeiten.
Anlagefazit
Spekulative Anleger können den aktuellen Ausbruch der Emmi-Aktie für ein Long-Investment nutzen. Dazu eignet sich beispielsweise der Call Warrant AEMMLU. Das Produkt verfügt über einen Hebel von 7.0, der Strike wurde bei CHF 1‘100.00 fixiert. Folglich befindet sich der Optionsschein bereits im Geld. Wer davon ausgeht, dass aufgrund des kurzfristigen Drucks auf die Margenentwicklung der Aktienkurs darunter leidet, kann mit dem Callable Barrier Reverse Convertible SATFJB eine Rendite im Seitwärtsgang erzielen. Das Produkt stellt eine Gewinnchance von 4.4% p.a. bei einem Risikopuffer von 26.6% in Aussicht. Der nächste wichtige Termin für Anleger ist der 26. Januar. Dann wird Emmi seine Umsatzzahlen für 2021 vorlegen.