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Engagement in saubere Energie

18.10.2019 3 Min.
  • Dieter Haas

Der seit Dezember 2007 an SIX Swiss Exchange kotierte ETF INRG strebt die Nachbildung der Wertentwicklung eines Index an, der aus 30 der grössten Unternehmen bestückt ist, die im Bereich der sauberen Energie tätig sind.

Das Thema Nachhaltigkeit hat in den vergangenen Monaten erheblich an Bedeutung gewonnen. Neue Indizes schiessen wie Pilze aus dem Boden. Für Anleger wird es immer schwieriger, den Durchblick zu bewahren. Pioniere wie INRG gehen beinahe verloren. Dabei waren sie es, die den Boden bereiteten für die aktuelle Euphorie. Energiebezogene ETFs, ob sauber oder nicht, hängen bei ihrer Entwicklung vom allgemeinen Preistrend des wichtigsten Energieträgers Erdöl ab. Das verspürte in seinen Anfängen auch INRG. Die Lancierung erfolgte in einem denkbar ungünstigen Moment, kurz nach der Erreichung des bisherigen Rohöl-Allzeithochs. Die anschliessende Finanzkrise sorgte dann für einen kräftigen Abschwung des Energiepreises und schlug sich dementsprechend negativ auf die Performance des ETFs aus. Der Boden der Talfahrt wurde erst im Herbst 2012 erreicht. Danach erfolgte eine stete Höherbewertung bis zum Frühjahr 2015, bevor eine ab Mitte 2014 bis Anfang 2016 andauernder Preisverfall des Rohöls dazu führte, dass der ETF INRG bis zum Herbst 2016 nochmals einen Rückschlag erlitt. Nach einer mehrmonatigen Seitwärtsbewegung zeigt der Trend seit Anfang 2019 wieder nach oben.

 

«Energiebezogene ETFs, ob sauber oder nicht, hängen an der Preisentwicklung des Erdöls.»

 

Eigenheiten des Basiswertes
Der ETF basiert auf dem S&P Global Clean Energy Index. Er verwendet eine modifizierte Marktkapitalisierungsmethode (Cap bei 5%) und durchläuft zweimal jährlich im April und Oktober ein Rebalancing. Die Benchmark umfasst 30 Aktien, deren Marktkapitalisierung grösser oder gleich USD 30 Millionen betragen muss. Zudem sollte das über drei Monate berechnete durchschnittliche Handelsvolumen im Regelfall höher als USD 3 Millionen sein, und die Aktie muss an einer Börse eines Industrielandes gehandelt werden. Über mehrere Schritte werden aus dem so definierten Anlageuniversum Aktien selektiert, deren Tätigkeiten sich vorwiegend im Bereich der Produktion sauberer Energie (z. B. Windenergie, geothermische Energie) oder von Anbietern, deren Geschäftstätigkeit sich im Bereich der Technologie oder Ausrüstung und Herstellung sauberer Energie ansiedelt (z. B. Photovoltaik, Windturbinen).

 

Die Struktur des Basiswertes
Geographisch geben die USA mit 40% (Stichtag: 3. September 2019) vor China mit 20% und Neuseeland mit 12% den Ton an. Damit unterscheidet sich die Zusammensetzung des globalen Index markant von derjenigen des MSCI Weltaktienindex bei der die Vereinigten Staaten einen Anteil von 63%, gefolgt von Japan mit 8% und UK mit 5% aufweist. Sektormässig dominiert beim S&P Global Clean Energy Index der Bereich der Versorger mit 54% (u. a. Contact Energy, Meridian Energy, Verbund) vor IT (u. a. Solaredge Technologies, First Solar, Enphase Energy) mit 24% und Industrie (u. a. Covanta, Vestas) mit 21%. Einen Schweizer Titel sucht man derzeit vergebens. Der physisch umgesetzte ETF betreibt Wertpapierleihe, was nicht von allen Anlegern gerne gesehen wird. Die Gesamtkostenquote von jährlich 0.65% liegt unseres Erachtens an der oberen Grenze. Trotz dieser beiden Kritikpunkte kann der ETF als mittel- bis langfristige Beimischung in ein breit diversifiziertes Portfolio ohne Wenn und Aber empfohlen werden. 

 

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