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payoff Trading Desk

EUR/CAD: Abwertungsdruck durch Zinsgap

06.07.2018 3 Min.
  • Martin Raab

Nur noch wenige Tage, dann tagt die Bank of Canada. Experten gehen davon aus, dass die Währungshüter erneut an der Zinsschraube drehen werden – zur Freude des Kanadischen Dollars.

Einst waren sie beste Freunde, heute ist die Beziehung zwischen den beiden Nachbarländern USA und Kanada auf einen Tiefpunkt angekommen. Als Reaktion auf die erhobenen Stahl- und Aluminiumzölle von US-Präsident Donald Trump hat Kanada am 1. Juli Vergeltungszölle auf verschiedene US-Produkte in Kraft gesetzt.

Trotz dieser Spannungen ist die wirtschaftliche Stimmung in dem Land bestens. Die Prognosen der wichtigsten Banken für die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts liegen bei rund zwei Prozent. Eine volle Auslastung der Produktionskapazitäten wird als wahrscheinlich angenommen. Vor allem der private Konsum wird massgeblich die Binnennachfrage beeinflussen und damit den Löwenanteil des Wachstums ausmachen.

Leitzinsen ziehen an

Der positive Konjunkturverlauf spiegelt sich auch in den Zinsen wider. Seite Mitte 2017 kam es Seitens der Bank of Canada (BoC) bereits zu drei Schritten nach oben auf inzwischen 1.25%. Kommende Woche am 11. Juli steht das nächste Treffen der kanadischen Notenbanker an. Trotz des Handelsstreits mit den USA gehen Volkswirte davon aus, dass die Währungshüter ihre Zinsen weiter anziehen werden. «Das solide Wachstum, die historisch niedrige Arbeitslosenquote und die Inflation in der Mitte des Zielbands sprechen für eine Zinserhöhung im Juli», heisst es bei der Commerzbank.

Sollte es zu einer weiteren Anhebung kommen, würde sich das Zinsgap zwischen Kanada und dem Euroraum noch einmal ausweiten. Im jüngsten Zinsausblick der Europäischen Zentralbank (EZB) heisst es, dass die Leitzinsen «mindestens über den Sommer 2019» auf ihrem aktuellen Niveau bleiben dürften – was soviel bedeutet, dass sie nicht vor dessen Ende angehoben werden.

Auf Abwertungskurs

Eine weiter aufgehende Zinsschere zwischen dem Euro und dem Kanadischen Dollar (CAD) könnte zu einer Abwertung der Gemeinschaftswährung respektive Aufwertung beim CAD führen. Bereits seit März dieses Jahres befindet sich das FX-Duo EUR/CAD im Sinkflug. Ausgehend vom 9-Jahreshoch bei 1.6152 CAD ging es zwischenzeitlich bis auf knapp 1.50 CAD zurück. Nach der wochenlangen Rückwärtsfahrt folgte ein kurzes Revival des Euro. Dabei wurde noch einmal die 1.55er-Marke getestet – allerdings erfolglos. Das Währungspaar schwenkte schnell wieder in den übergeordneten Abwärtstrend ein.

Anlagelösung

Mit einem Warrant der Marke Put (ISIN: DE000SE4VGX0) der Societe Generale lässt sich auf eine mögliche Aufwertung des kanadischen Dollars Richtung 1.50 CAD wetten. Das Produkt bringt es auf eine Hebelwirkung von 117, die Laufzeit endet am 12. Dezember 2018.

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