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payoff Trading Desk

EUR/USD: Im Krisenmodus

31.05.2018 3 Min.
  • Martin Raab

Der Euro ist in Folge politischer Krisen sowie einer Wachstumsabschwächung in das Fadenkreuz der Spekulanten geraten. Charttechnisch ist das Devisengespann EUR/USD an einer wichtigen Unterstützung angekommen.

Eine Fülle an Krisenherden hält Investoren derzeit auf Trab. US-Präsident Donald Trump schürt wieder Befürchtungen auf einen Handelskrieg und in Spanien sieht sich die amtierende Regierung einem handfesten Betrugsskandal ausgesetzt. An vorderster Front steht aber die gescheiterte Regierungsbildung in Italien. Am Markt kamen schnell Ängste auf, dass die beiden eurokritischen Parteien Lega und 5 Sterne bei Neuwahlen weiter Boden gut machen könnten. Dies spiegelt sich in einer jüngsten Umfrage des Analysehauses Sentix wider: Aktuell gehen 13% der 5’000 befragten Investoren davon aus, dass in den kommenden Monaten mindestens ein Mitglied die Euro-Zone verlassen wird – doppelt so viele wie im vergangenen Monat.

Flucht aus dem Euro

Die hohe Verunsicherung am Markt zeigt sich nicht nur in fallenden Aktienkursen und anziehenden Bond-Renditen. Es setzte auch eine Flucht aus der europäischen Gemeinschaftswährung ein. Gegenüber dem Dollar verlor der Euro in den vergangenen vier Wochen knapp 5% und markierte mit USD 1,1506 den tiefsten Stand seit Juli 2017. «Das Gespenst einer nächsten Euro-Krise macht die Runde», fasst Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets die Situation treffend zusammen.

Erschwerend kommt für den Euro hinzu, dass die Wirtschaft zwischen Europa und den USA derzeit auseinanderdriftet. Im Währungsraum hat sich das Wachstum zum Jahresstart nahezu halbiert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zog zwischen Januar und März nur noch um 0.4% zum Vorquartal an. In den drei Vorquartalen lag das Plus noch bei jeweils bei 0.7%.

Die derzeitige Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in der Euro-Zone bereitet auch den Währungshütern Sorgen. Eine stärker ausgeprägte Abschwächung der Nachfrage könne nicht ausgeschlossen werden, heisst es im Protokoll der Zinssitzung vom April. Vor diesem Hintergrund stimmten die Mitglieder weitgehend darin überein, dass eine ruhige Hand in der Geldpolitik zum gegenwärtigen Zeitpunkt gerechtfertigt sei. Viele Anleger gehen nun davon aus, dass die EZB nicht wie noch bis vor kurzem erwartet, schon im Sommer nächsten Jahres an der Zinsschraube drehen wird – was im Umkehrschluss den Euro weiter schwächt.

Anlagelösungen

Die scharfe Korrektur beim FX-Duo EUR/USD hat zu einer Trendwende im Chart geführt. Die seit Anfang 2017 dauernde Aufwärtsbewegung ist damit vorerst ad acta gelegt worden. Entscheidend wird nun, ob die Unterstützungszone bei USD 1.155/1.60 den Fall stoppen kann. Sollte dies nicht gelingen, droht ein weiterer Rückgang bis in den 1.13er-Bereich. Auf dieses negative Szenario können Anleger mit Put Warrant EUUACZ der ZKB setzen. Der Strike des Hebel-Papiers liegt bei USD 1.15. Wer ein gegenteiliges Szenario verfolgt und auf ein Combeback nach dem Ausverkauf wetten möchte, der ist mit dem Call WEUJ7V gut ausgestattet.

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