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payoff Opinion Leaders

Für mehr Rendite nicht das Risiko erhöhen

05.12.2017 3 Min.
  • Euan McNeil, Anleihen-Fondsmanager

Das aktuelle Umfeld ist für Investoren in Unternehmensanleihen sehr angenehm. Daran dürfte sich so rasch nichts ändern.

Unser Fonds feierte gerade den zehnten Geburtstag. Der Ansatz und Anlageprozess haben sich seit der Fondsauflegung nicht verändert: Wir investieren vornehmlich in globale Unternehmensanleihen mit Investmentgrade-Status. Unser Benchmark, der Bloomberg Barclays Global Aggregate Corporate Index, enthält fast 10’000 Anleihen. Wir konzentrieren uns aktuell auf 135 Obligationen im Portfolio. Dies spiegelt unseren Ansatz gut wider: Wir mögen konzentrierte High-Conviction-Portfolios, deren Titelauswahl auf den Überzeugungen unserer Analysten-Teams basiert.

Kontrolle der Zins- und Kreditrisiken

Wir haben ein Team aus knapp 30 Experten in Edinburgh, die den globalen Markt abdecken. Zunächst analysieren wir den Markt, um festzustellen, welche Papiere es wert sind, dass die Analysten sich mit ihnen näher beschäftigen. Dann schauen wir uns die Empfehlungen der Analysten an und bauen sie in unser Portfolio ein – natürlich unter Berücksichtigung des angestrebten Risikoprofils. Neben dieser Bottom-up-Auswahl haben wir einen Top-down-Ansatz und entscheiden, welche Regionen, Sektoren und Ratings wir im Fonds unter- oder übergewichten.

In den letzten zehn Jahren gab es mehrere Phasen, in denen Anleger das Risiko gescheut haben. Zuerst schlitterte die Weltwirtschaft relativ schnell in die globale Finanzkrise. Danach folgte die Eurozonen-Krise. Später folgten noch ein paar kürzere Risk-off-Phasen, zum Beispiel Anfang 2016 als erneut Sorgen um das globale Wachstum aufkamen. Diese Phasen erforderten eine besonders umsichtige Kontrolle der Zins- und Kreditrisiken. Es gab in den vergangenen zehn Jahren aber ebenfalls sehr angenehme Zeiträume, auch das aktuelle Umfeld ist zuträglich für unsere Strategie.

Wenig Gefahren am Horizont

Zurzeit sehen wir als einzig mögliche Gefahr eine überraschend aggressive Notenbankpolitik. Wenn die Zinsen stärker steigen oder die Anleihekäufe schneller zurückgefahren werden als erwartet, würden sicher alle Risikomärkte leiden. Diese Gefahr dürfte unserer Einschätzung nach aber in der nächsten Zeit nicht akut werden.

Aktuell haben wir rund 60 Prozent in BBB-Anleihen investiert, also in der untersten Rating-Stufe im Investmentgrade-Bereich. Dort sehen wir in diesem Umfeld das meiste Potenzial. Die Auswahl passt auch zu unserer aktuellen konstruktiven Marktsicht. Die Zinsen werden noch länger niedrig bleiben, Anleiherenditen dürften nicht deutlich steigen. Und das globale Wachstum hat ein solides Fundament. Das ist ein gutes Umfeld für Unternehmensanleihen. Der beste Weg, diese Ansicht im Portfolio auszudrücken, ist die Übergewichtung von BBB-Anleihen.

 

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