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Gebündelte Welt der Nebenwerte

30.01.2018 3 Min.
  • Andreas Hausheer

Der sogenannte «Size Effekt» beschränkt sich nicht auf die Aktienmärkte einzelner Länder. Auch bei Weltindizes übertrumpfen kleinkapitalisierte Werte im längerfristigen Trend ihre grosskapitalisierten Pendants.

Beschäftigt man sich näher mit der Performance von Aktienindizes, kann man die Auffälligkeit erkennen, dass sich die Gradmesser für Titel aus der zweiten Reihe längerfristig besser entwickeln als jene für die grosskapitalisierten Werte. Das gilt nicht nur für einzelne Länder-, sondern auch für Weltindizes. So hat beispielsweise der MSCI World Small Cap Index über die letzten zehn resp. fünf Jahre eine annualisierte Performance von rund 6.7% resp. 13.8% erzielt. Der MSCI World Index erreichte für diese Perioden annualisiert rund 4.7% resp. 12.2% (Werte per Ende Oktober 2017). Diese Outperformance wird häufig als «Size Effekt» bezeichnet. Bei diesem Vergleich darf jedoch nicht unerwähnt bleiben, dass diese bessere Entwicklung von zwischenzeitlich höheren Kursschwankungen begleitet war. Auch gab es Zeiträume, in denen sich der MSCI World Index besser entwickelte. Über die Gründe dieses «Size Effekts» gibt es unterschiedliche Erklärungsversuche. Eine Rolle dürfte die geringere Liquidität an den Börsen spielen. Hier wird davon ausgegangen, dass die Anleger langfristig dafür entschädigt werden, dass sie dieses Liquiditätsrisiko bewusst in Kauf nehmen. Als weiterer Grund wird etwa genannt, dass grössere Konzerne häufig in gesättigten Märkten tätig sind, während kleinere und mittlere Unternehmen sich eher in einem dynamischen Umfeld bewegen, in dem die Gewinnaussichten vielversprechender sind und die Aktienkurse entsprechend stärker zulegen. Vermutlich ist es am Ende des Tages eine Kombination verschiedener Faktoren, die zum «Size Effekt» führt. 

«Fünf Länder haben zusammen ein Index-gewicht von über 80%.»

Über 4’250 Unternehmen aus 23 Ländern
Der MSCI World Small Cap Index enthält über 4’250 Werte aus 23 nach MSCI-Methodik klassifi zierten entwickelten Märkten und deckt rund 14% der Free-Float-Marktkapitalisierung ab. Mit dem ETF WOSC von State Street lässt sich mit einer einzigen Transaktion in dieses Titeluniversum investieren. Ein Blick auf die Ländergewichtung offenbart allerdings, dass die Aufteilung auf die 23 Länder nicht wirklich ausgewogen ist. 

Klumpenrisiko USA
Die fünf grössten Länder (USA, Japan, Grossbritannien, Kanada und Deutschland) vereinigen nämlich über 80% der Indexgewichtung auf sich. Alleine die USA haben einen Indexanteil von rund 55%. Mit grossem Abstand folgt dann Japan mit rund 12%. Die Schweiz schafft es mit einem Indexanteil von rund 2% auf Platz acht. Auf Sektorebene ist das Bild etwas ausgewogener. Industriewerte machen rund 18% aus, auf je rund 14% bringen es IT-Unternehmen, Finanzwerte und Gebrauchsgüterwerte. Aufgrund der hohen Anzahl von Einzelwerten haben einzelne Unternehmen keinen grossen Einfl uss auf den Index. So hat keine Aktie ein Gewicht von mehr als 0.2%. WOSC repliziert den Index physisch, wobei ein optimiertes Sampling angewendet wird. Das heisst, der ETF kauft einen statistisch gesehen repräsentativen Teil der Aktien des Index. Als TER wird für WOSC ein Wert von 0.45% p.a. ausgewiesen.

 

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