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payoff Trading Desk

Gold – neuer Anlauf

27.12.2017 3 Min.
  • Dieter Haas

2017 ist der Unzenpreis von Gold zwar etwas gestiegen, der grosse Ausbruch ist bislang jedoch ausgeblieben. Die nächsten Wochen werden richtungsweisend sein. 

Die Kursentwicklung des gelben Metalls verlief in den vergangenen Monaten enttäuschend. Ein vermeintlicher Ausbruch im Spätsommer wurde wieder zurechtgestutzt. Sobald der 50-Tage-Durchschnittskurs nach oben durchbrochen wird, treten massive Verkäufe an der Future-Börse Comex auf. Die Verkäufer versuchen offensichtlich, einen längst überfälligen Preisanstieg zu verhindern. Auf die Dauer dürfte dies zum Scheitern verurteilt sein. Als Katalysator für eine nachhaltige Trendwende kann der Dollarkurs sein. Eine Schwäche des Greenbacks wäre definitiv der Startschuss für eine Fortsetzung der Anfang 2016 eingesetzten Trendwende.  

Der von den USA ausgehende Isolationismus ist ebenfalls kaum wachstumsfördernd für die globale Weltkonjunktur. Eine Abschwächung – speziell in den westlichen Industrieländern – würde sehr schnell die Notenbanken auf den Plan rufen. Deren Mantra einer anstehenden Straffung dürfte in diesem Fall zum Scheitern verurteilt sein. Im Falle eines Auftretens rezessiver Tendenzen kämen sie nicht umhin, ihre lockere Geldpolitik wieder aufzunehmen. Für Rohstoffe im Allgemeinen und Edelmetalle im Speziellen wären das ideale Rahmenbedingungen für steigende Kurse. 

Die Markttechnik bei Gold zeigt trotz wiederholter Verkäufe aus dem Nichts am US-Futuresmarkt Anzeichen zunehmender Stärke. Dasselbe lässt sich auch bei den Goldminenindizes feststellen. Da zudem, saisonal bedingt, die ersten Monate eines neuen Jahres tendenziell positiv verlaufen, bestehen reelle Chancen eines Kursausbruchs nach oben, der eine längere Hausse einläuten könnte. Da die Short-Positionen an der COMEX in den letzten Wochen eingedeckt wurden, droht von dieser Seite derzeit keine Gefahr. 

Anlagekonklusion:

Nach einer schwachen Aufwärtsentwicklung im laufenden Jahr sind die Vorzeichen für eine Beschleunigung des Momentums im 2018 intakt. In Anbetracht der mittelfristig erwarteten USD-Schwäche empfehlen sich aktuell vor allem währungsbereinigte ETFs wie JBGOCA oder ZGLDHC, um maximal an der von uns erwarteten Hausse des Goldpreises zu partizipieren. Ganz vorsichtige Anleger sollten abwarten bis der Goldpreis wieder die Marke von USD 1309 klettert. Dann sind alle technischen Hürden beseitigt und ein Kursziel um USD 1450 wahrscheinlich. Der gestrige Durchbruch der 200-Tage-Durchschnittslinie nach oben sowie der eingezeichneten Abwärtstrendlinie haben bereits zwei wichtige Hindernisse zur Hausse 2.0 aus dem Weg geräumt.  

 

 

Quelle: Bloomberg

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