Gold – schrittweise Positionen aufbauen
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Dieter Haas
Die Hoffnung, dass die Inflation lediglich transitorisch ist, wird sich bald in Luft auflösen und Gold mächtig Schub verleihen.
Sicherlich gibt es aufgrund der Akzeptanz des dezentralen Finanzwesens und des anhaltenden Ausbaus des Onlineshoppings einige deflationäre Tendenzen, aber das unterschätzte Monster im Raum ist auf absehbare Zeit die Inflation.
Wir erleben derzeit ähnlich der 70er-Jahre eine ungleichmässige wirtschaftliche Entwicklung, eine fehlgeleitete Geldpolitik und wohl demnächst soziopolitische Unruhen. Die Reaktion auf diese Probleme war eine Explosion des Gold- und Silberpreises und des Schweizer Frankens, der damals eine harte und angesehene Währung war.
Im Moment sind wir auf dem besten Weg zu einer ähnlichen Situation bei den Metallen, und zwar aus denselben, aber auch aus einigen neuen Gründen. In den nächsten Jahren, möglicherweise bis zum Ende des Jahrzehnts – oder darüber hinaus – werden wir die Rückkehr der Stagflation erleben. Wie schlimm es wird, weiss niemand, aber wenn Sie aus Angst, Unwissenheit oder naivem Vertrauen in die Regierungen beschliessen, diese Entwicklung auszusitzen, könnten Sie nicht nur finanziell ins Hintertreffen geraten, sondern von ihr mitgerissen werden. Sachwerte und Edelmetalle dürfen daher in ihrem Portfolio nicht fehlen. Dafür sprechen auf der Nachfrage- und auf der Angebotsseite unter anderem die folgenden Gründe:
Auf der Nachfrageseite:
- Massive, historische Defizitausgaben der Regierungen
- Globale Wetterprobleme bei der Ernte
- Globale Unterbrechung der Versorgungsleitungen aufgrund der COVID-Reaktion
- Steigende Investitionsnachfrage nach Edelmetallen
- Steigender industrieller Nutzen und Bedarf an fast allen Metallen aufgrund der Pläne zum Ausbau der Elektrofahrzeuge
Auf der Angebotsseite:
- Abnehmende Reserven von Basis-/Edelmetallen
- Weniger grosse Entdeckungen dieser Metalle
- Gut gemeinte, aber komplexe und weitreichende ESG-Erwartungen auf breiter Front
- Längere Vorlaufzeiten von der Entdeckung eines Projekts bis zur Produktion
- Zunehmender Ressourcen-Nationalismus, bei dem ein Land die Steuern und Vorschriften für die Produktion erhöht
Anlagekonklusion:
Gold bleibt in Krisenzeiten der sichere Hafen. Nach einer längeren Konsolidierung ist das Edelmetall bereit für neue Rekordmarken. Diese dürften allerdings erst im kommenden Jahr erreicht werden. Im Optimalfall entwickelt sich der Goldpreis wie im Zeitraum 1995-2007 (siehe 2.Chart).
Die Markttechnik ist kurz davor, auf grün zu schalten. Gelingt ein nachhaltiger Anstieg über die Marke von USD 1800 pro Unze und die eingezeichnete Trendlinie, wäre das Gröbste geschafft. In CHF oder EUR sieht das technische Bild bereits positiv aus. Die kommenden Wochen bis Mitte Dezember sollten, vorzugsweise an schwächeren Tagen, unbedingt zum Aufbau einer Position genutzt werden. Es wird sich lohnen!
Unter den ETFs bleibt ZGLD der ZKB erste Wahl. Wer das Währungsrisiko vermeiden will, der setzt auf den CHF-gehedgten ZGLDHC.
Für spekulative Gemüter ist das Angebot riesig. Bei Knock-out-Produkten sollte dabei ein genügend grosser Abstand zum aktuellen Kurs gewählt werden, um nicht Opfer eines Flash Crashs zu werden. Eine gute Wahl ist etwa der am 25.März 2020 liberierte KO-Call-Warrant XAUQOU der UBS, dessen Strike einen gehörigen Abstand zum aktuellen Goldpreis besitzt. Steigt der Goldpreis im kommenden Jahr auf die von einigen Experten genannten Ziele von USD 2300 bis USD 2500 pro Unze, dann liegt beim Hebelprodukt eine Kursverdoppelung drin.
Quelle: Infront
Quelle: TheFelderReport.com