H&M: Heisser Sommer, heisse Kurse
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Christian Ingerl
Die schwedische Modekette überrascht mit einem guten Ausblick und die Aktie probt den Ausbruch nach oben. Ein zu hohes Risiko sollten Anleger aber noch nicht eingehen.
Dass sich der Modehändler Hennes & Mauritz (H&M) schon länger in einem schwierigen Fahrwasser befindet, ist bekannt. Dies lässt sich auch bestens am Aktienkurs der Schweden ablesen. Seit mehr als einem Jahr schwankt der Titel wild zwischen EUR 12 und EUR 17 auf und ab. Nun ist dem Valor allerdings ein strammer Vorstoss gelungen. Nach der Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen schoss der Kurs um 9% empor und überwand dadurch gleichzeitig die 200-Tage-Linie.
Gewinne schrumpfen
Die Geschäftsbilanz von H&M liest sich allerdings nicht so rosig wie der Kursverlauf es vortäuscht. Zwar konnten die Erlöse im zweiten Geschäftsquartal um 11% zulegen und in etwa die Erwartungen treffen, beim Gewinn liegen die Nordlichter allerdings erneut unter den Analystenschätzungen. Das Ergebnis vor Steuern sank von SEK 6.0 auf SEK 5.9 Mrd., der Überschuss fiel ebenfalls leicht auf SEK 4.5 Mrd.
Noch immer wird das Ergebnis von der Neuausrichtung des Unternehmens belastet. Allerdings ist H&M auf einem guten Weg, die Herausforderungen in Zukunft besser meistern zu können. So gab das Management bekannt, dass es die Anpassung an das veränderte Einkaufsverhalten der Kunden beschleunigen wird. Daher wurde die Anzahl der neuen Geschäfte zugunsten noch mehr digitaler Investitionen nach unten korrigiert. Für das Gesamtjahr 2019 werden rund 130 neue Märkte hinzukommen, 45 weniger als bisher geplant.
Hoffnungsvoller Ausblick
Für den Kurssprung letztlich verantwortlich war der starke Ausblick auf das laufende Geschäft. Laut Vorstand startete der Verkauf der Sommerkollektion «sehr gut». H&M schätzt, dass der Umsatz im Juni währungsbereinigt um 12% über dem Vorjahreswert liegen wird. Dafür ernteten die Schweden zahlreiches Analystenlob. Während die Credit Suisse feststellte, dass das dritte Quartal dank der europäischen Hitzewelle gut angelaufen ist, gab JP Morgan zu Protokoll, dass der «aktuelle Handel deutlich besser als befürchtet ist.» Jefferies sprach sogar davon, dass die Aussichten für das dritte Quartal stark sind.
Anlagelösung
«Eine Fliege macht noch keinen Sommer», heisst es im Volksmund. Daher sollten Anleger den neu aufkommenden Optimismus nicht gleich überbewerten. Auch wenn die H&M-Aktie noch nicht zu einem Direktinvestment taugt, für eine Renditeoptimierungsprodukt reicht die aktuelle Entwicklung allerdings allemal aus. Der Barrier Reverse Convertible der Bank Vontobel RHMAAV mit einer Laufzeit bis Mai 2020 stellt eine ordentliche Renditechance von 5% p.a. in Aussicht. Die Barriere befindet sich bei SEK 109.04 und damit auf dem Niveau von 2005. Dies entspricht einem Puffer von einem Drittel.