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Hugo Boss: Edelschneider geht in den Schlussspurt

22.11.2018 3 Min.
  • Christian Ingerl

Der deutsche Bekleidungskonzern blickt zuversichtlich nach vorne. Noch aber traut der Markt dem Braten nicht. Mutige Anleger setzen auf einen Umschwung.

Eine Achterbahn der Gefühle durchleben Anleger bereits seit Jahren beim Modekonzern Hugo Boss. Das Unternehmen befindet sich in einem langwierigen Restrukturierungsprozess bei welchem sich Fort- und Rückschritte abwechselnd die Hand geben. Zuletzt kam es wieder zu einem Dämpfer, das dritte Quartal fiel schwächer als erwartet aus.

Bei konstanten Wechselkursen legte der Umsatz von Juli bis September um 1% auf EUR 710 Mio. zu. Angetrieben wurde das Wachstum vom Einzelhandel, während das Grosshandelsgeschäft rückläufig war. Besonders stark entwickelte sich das Online-Geschäft, das um 38% zulegen konnte. Das bereinigte Ergebnis (EBITDA) sank dennoch um 12% auf 126 Mio. und lag damit 7% unter der Konsensspanne. Unter anderem aufgrund negativer Effekte im Währungsbereich sowie aus der Bewertung von Lagerbeständen verringerte sich die Bruttorendite um 240 Basispunkte, die EBITDA-Marge sank um 237 Basispunkte auf 17,8%.

Hoffnungsvolle Ziele

Während der Zwischenbericht also wenig überzeugend ausfiel, konnte Hugo Boss beim jüngsten Kapitalmarkttag punkten. Der Konzern stellte in London seine neuen mittelfristigen Finanzziele vor, die – soviel sei vorneweg verraten – über den Konsenserwartungen lagen. Im Detail möchte der Edelschneider ein Erlösplus von 5% bis 7% pro Jahr erzielen. Wachstumstreiber bis 2022 sollen neben dem starken Online-Geschäft auch eine erhöhte Produktivität der Shops sein. Bei der EBIT-Marge rechnet der Vorstand im Jahr 2022 mit einem Wert von 15%, was einer Steigerung um nahezu 300 Basispunkte gleichkommt. Eine höhere Bruttomarge sowie Kosteneinsparungen sollen diese Verbesserung ermöglichen.

Positiv an dem Ausblick ist, das es bereits im kommenden Jahr zu einer Steigerung der operativen Marge kommen wird. Auch der Blick auf das vierte Quartal fällt vielversprechend aus. Laut Konzernchef Mark Langer hat sich die Lage im Oktober wieder aufgehellt. Umsatz und Ergebnis sollen deutlich zulegen. Daher bestätigte Langer seinen Ausblick für 2018. Um die erwartete Gewinnspanne auf EBITDA-Basis von -2% bis +2% im unteren Bereich zu erreichen, ist ein Anstieg des operativen Ergebnisses von rund 5% von Oktober bis Dezember erforderlich. Der Konsens geht derzeit von einem Null-Wachstum im Gesamtjahr aus.

Anlagelösungen

Sollte es tatsächlich zu einer Verbesserung der Ertragsdynamik kommen, dürfte dies auch eine Erholung des Aktienkurses nach sich ziehen. Aus charttechnischer Sicht gilt es als erstes die 60er-Marke zu festigen, um sich dann wieder Richtung EUR 70 zu bewegen. In diesem Bereich verläuft auch die 200-Tage-Linie. Mutige Naturen, die an dieses Szenario glauben, können mit dem Call Warrant (ISIN DE000DM9VAV3) der Deutschen Bank mit Hebel auf ein Comeback des Mid Caps setzen. Der Strike des Produkts liegt bei EUR 70, die Laufzeit endet am 12. März 2019. Für vorsichtigere Anleger bietet sich der Barrier Reverse Convertible RBOAFV von der Bank Vontobel an. Dem Struki reicht eine Stabilisierung, um in einem Jahr eine Rendite von 6,7% abzuwerfen. Die Barriere befindet sich bei EUR 42 und damit 30% vom aktuellen Niveau entfernt.

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