Inditex: Schickes Investment

• Martin Raab
  

Die Nummer eins und zwei der Modebranche stricken derzeit mit unterschiedlichen Nadelstärken. Während die spanische Inditex immer mehr Menschen mit ihren Kollektionen begeistern kann, verfehlt der Branchenzweite H&M mit seinen Entwürfen den Geschmack der Kunden. Die Folge: Umsatz- und Gewinnrückgänge bei den Schweden, Erlös- und Ergebniszuwächse bei den Spaniern.

Geglückter Jahresauftakt

Die Zara-Mutter konnte in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2018/19 (31.01) erneut überzeugen. Trotz Gegenwindes durch den stärkeren Euro – mehr als die Hälfte der Erlöse werden in Nicht-Euro-Währungen erzielt, aber in Euro verbucht – legte der Gewinn um 2% auf EUR 668 Mio. zu. Auf der Umsatzseite ging es im gleichen Tempo nach oben. Würde man die Währungseffekte herausrechnen, hätte das Plus sogar bei 7% gelegen. Die Bruttomarge nahm gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 68 Basispunkte auf 58.9% zu. Eine starke Leistung, schliesslich verteuerte sich die europäische Gemeinschaftswährung im gleichen Zeitraum um etwa 16%.

Um gefragt zu bleiben, eröffnete die weltgrösste Modekette im ersten Quartal 36 neue Märkte. Unter dem Strich sank die Anzahl der Shops allerdings auf 7’448. Grund: Inditex schloss kleinere Geschäfte, um sich auf die grossen Flag-Ship-Stores zu konzentrieren, die gleichzeitig auch das Online-Angebot ergänzen. Apropos Internet: Das Unternehmen startete im abgelaufenen Vierteljahr seine Web-Shops in Australien und Neuseeland. Alvira Rao von Barclays zieht nach dem vorgelegten Zwischenbericht ein positives Fazit: «Die Ergebnisse zeigen, dass die langfristige Story intakt ist.»

Leichte Beschleunigung

Dass dem so ist, unterstreicht der Start in das laufende zweite Quartal. Auf das Wachstumstempo packte der Konzern mit seinen Marken wie Zara, Massimo Dutti und Bershka noch etwas drauf. In den ersten sechs Wochen der aktuellen Geschäftsperiode verbesserten sich die Einnahmen in lokaler Währung um 9%. Dazu beigetragen hat unter anderem eine hohe Nachfrage nach langen Röcken und Leinenkleidern bei Zara.

Die jüngste Entwicklung bei Inditex sorgt auch an der Börse für Gesprächsstoff. Die Aktie, die zwischen Juni 2017 und März 2018 knapp ein Drittel an Wert einbüsste, hat nun die Umkehr eingeleitet. Ein Viertel machte das IBEX 35-Mitglied in den vergangenen 3 Monaten gut. Bei seinem dynamischen Aufstieg gelang es dem Titel, sowohl die 100- als auch die 200-Tage-Linie zu durchqueren. Der 100-Tage-Durchschnitt hat inzwischen sogar nach oben gedreht.

Anlagelösungen

Auf einen kurzfristigen Fortgang des Kursaufschwungs lässt sich mit dem Faktor-Zertifikat (Valor: 34417216) der Commerzbank gehebelt setzen. Der konstante Multiplikator des auf Swiss DOTS kotierten Produkts beträgt 4. Wer sich den Basiswert etwas länger ins Depot legen möchte, kann dies mit dem Discount-Zertifikat ITXBKB von der BKB tun. Das Zertifikat ermöglicht eine Seitwärtsrendite von 8.6% p.a., ohne dass die Inditex-Aktie sich bewegen muss. Das Cap liegt mit EUR 29.62 leicht unter dem aktuellen Kursniveau des Basiswertes.