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Infineon schnuppert Höhenluft

05.02.2025 4 Min.
  • Christian Ingerl
    Redaktor

Der Chiphersteller schlägt die Erwartungen und hebt den Ausblick an. An der Börse liegt das Momentum nun auf der Seite des DAX-Titels.

In dem angeschlagenen Marktumfeld rundum die Halbleiterbranche, als Stimmungskiller gilt das neue Open-Source-KI-Modell des chinesischen Start-ups DeepSeek, machte sich zuletzt wieder etwas Hoffnung breit. Ende Januar sorgte der Chipindustrie-Ausrüster ASML mit besser als erwarteten Geschäftszahlen für Erleichterung, nun legte die deutsche Infineon nach. Der Halbleiterkonzern konnte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2024/25 (30. September) nicht nur die Prognose übertreffen, auch erhöhte das Unternehmen seine Umsatzziele für das Gesamtjahr.

Besser als gedacht

Zunächst ein Blick auf das abgelaufene Vierteljahr. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorquartal auf EUR 3.4 Mrd. zurück, in Relation zum Vorjahr betrug das Minus 8%. Damit fiel der Rückgang weniger hoch aus als von Analysten befürchtet. Zum einen wurden die Ergebnisse durch einen schwachen Euro begünstigt, zum anderen wirkte sich die Volumenentwicklung positiv aus. Insbesondere im Bereich Rechenzentren war die Nachfrage weiterhin hoch. «Der anhaltende Trend zur Nutzung Künstlicher Intelligenz sticht positiv hervor», erklärte Konzernchef Jochen Hanebeck. Folglich steigt der Bedarf an Infineons Stromversorgungslösungen für KI-Serverlandschaften. Der CEO schraubte seine Ziele für diesen Bereich für das Gesamtjahr auf EUR 600 Mio. empor, zuvor war erst von mehr als EUR 500 Mio. die Rede. In den kommenden zwei Jahren soll dann die Marke von EUR 1 Mrd. geknackt werden.

Zuversicht wächst

Auch die Nachfrage aus China bleibt weiterhin hoch, was insbesondere auf den Bereich der Elektroautos zurückzuführen ist. Insgesamt ist die Automotive-Sparte, die grösste Division im Konzern, aber weiterhin rückläufig. Der Segment-Umsatz ging im ersten Quartal um 8% im Vergleich zum Vorjahr zurück, die Marge brach sogar von 27.1% auf 18.9% ein. Apropos Ergebnis, auch auf Konzernebene mussten hier aufgrund anhaltender Unterauslastung der Fabriken deutliche Einbussen verkraftet werden. Die Marge verschlechterte sich von 22.4% auf 16.7%. Doch auch hier hatten Marktteilnehmer mit noch höheren Rückgängen gerechnet. Der Ausblick auf das zweite Geschäftsquartal fiel ebenfalls besser als erwartet aus. Infineon rechnet mit einem Umsatzanstieg auf EUR 3.6 Mrd. sowie einer Segmentergebnis-Marge im mittleren Zehn-Prozent-Bereich. 

Für das Gesamtjahr zeigte sich Top-Manager Hanebeck ebenfalls etwas zuversichtlicher. Prognostiziert werden nun stabile bis leicht steigende Erlöse, bislang war von leicht sinkenden Umsätzen die Rede. Der Ausblick für die Segmentergebnis-Marge wurde bekräftigt, sie soll im mittleren bis oberen Zehn-Prozent-Bereich liegen. «Der stärkere US-Dollar macht es wahrscheinlicher, dass wir am oberen Ende landen werden», so Hanebeck in einer Telefonkonferenz.

Jahreshoch im Visier

Anleger quittierten die aktuellen Meldungen aus dem Unternehmen mit Aufschlägen von mehr als einem Zehntel. Damit gelang der Infineon-Aktie die Rückkehr über den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt. Zudem ist damit der seit November 2024 erkennbare kurzfristige Aufwärtstrend wieder intakt. Die aufwärtsgewölbte 100-Tage-Linie leistete bei der Trendumkehr einen wichtigen Beitrag als Support. Als nächstes Ziel für die Aktie ist der Widerstandsbereich zwischen EUR 36 und EUR 38 auszumachen, welches dem Jahreshoch bei EUR 38.80 vorgelagert ist. Anschliessen rückt das 3-Jahreshoch bei EUR 40.27 in den Fokus.

Anlagelösungen

Positiv gestimmte Anleger können einen möglichen Test der Zwischenhochs über ein Long-Produkt hebeln. In Frage kommt beispielsweise der Mini Future LIFOJB von Julius Bär. Dieser verfügt über einen Multiplikator von 5.8, der Knock-out befindet sich 12.8% entfernt. Schafft es die Infineon-Aktie bis Ende des Jahres auf die 40er-Marke, lässt sich mit dem Call Warrant LIFOJB eine vergleichbare Aufwärtswette eingehen, und das ohne Knock-Out-Risiko. Auf diesem Niveau liegt der Strike, folglich befindet sich der Schein noch aus dem Geld. Der Hebel von 3.8 ermöglicht im Gegenzug ein überdurchschnittliches Gewinnpotenzial. 

Wem die Unsicherheitsfaktoren, wie eine schwache Konjunktur oder auch die US-Zollpolitik unter dem neuen Präsidenten Donald Trump, aber zu hoch sind, für den eignen sich Teilschutzprodukte wie der Barrier Reverse Convertible RIFACV von Vontobel. Dieser erzielt bereits bei einer Seitwärtsbewegung eine Rendite von 8.1% p.a. Die Barriere befindet sich bei EUR 20.02 und damit komfortable 41.5% vom aktuellen Niveau entfernt. Die Laufzeit endet am 16. Dezember 2025. 

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