Japan: Eine beachtliche Gewinnserie

• Martin Raab
  

Auf mehr als zwei Wochen Kursgewinne in Folge blickt der Nikkei 225 zurück. Das ist die längste Serie seit 1961. In diesem Zeitraum konnte der japanische Leitindex auch verschiedene charttechnische Hürden wie zum Beispiel die psychologisch wichtige 21’000-Punktemarke überspringen. Darüber hinaus markierte der Nikkei ein neues 21-Jahrehoch.

Zuversicht dank Wirtschaft und Politik

Bobachter fragen zu Recht: Was war passiert? Auf der einen Seite profitiert das Land der aufgehenden Sonne von dem anhaltenden Wirtschaftsboom in den USA, dem grössten Handelspartner Japans. Die Aussicht auf die Steuerreform von Donald Trump sorgt für zusätzliche Fantasie. Aber auch die heimische Wirtschaft sowie innenpolitische Entwicklungen machen Mut. Am 22. Oktober wurde die Bevölkerung zu Urne gebeten. Ministerpräsident Shinzo Abe, der seit 2012 an der Macht ist, hatte vorgezogene Neuwahlen ausgerufen. Mit Erfolg, seine LDP und deren Partner im Unterhaus konnten ihre Zwei-Drittel-Mehrheit verteidigen.

Aufgrund der gewonnen Wahlen ist die Hoffnung auf eine Fortsetzung von dessen Abenomics genannter Wirtschaftspolitik gross. Milliardenschwere Konjunkturpakete und eine ultralockere Geldpolitik sollen das am höchsten verschuldete Industrieland der Welt wieder in die Spur bringen. Die jüngsten Konjunkturdaten zeigen bereits in die richtige Richtung. Nicht nur, dass die Notenbank von einer anhaltenden wirtschaftlichen Erholung ausgeht, auch ist die Stimmung in den japanischen Industriebetrieben so gut wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Hohe Gewinne

Die Firmen verdienen derzeit ebenfalls prächtig. «Die Unternehmensgewinne haben die Rekordmarke aus dem Jahr 2007 übertroffen, gleichzeitig haben japanische Konzerne innerhalb der vergangenen zehn Jahren kumuliert betrachtet die höchsten Gewinne erzielt – noch vor den US-Firmen», erläutert Archibald Ciganer, Portfolio-Manager bei T. Rowe Price. Auch die Dividendenausschüttungen und Aktienrückkäufe haben in Japan ein neues Rekordniveau erreicht. Ein Ende der positiven Entwicklung ist nach Ansicht von Ciganer nicht in Sicht: «Vor dem Hintergrund einer stabilen und moderat wachsenden Weltwirtschaft gehen wir davon aus, dass die Unternehmensgewinne in Japan im laufenden Jahr zweistellig zulegen und sie auch im kommenden Jahr deutlich stärker wachsen werden als in den USA und der Eurozone.»

Anlagelösung

Wer auf eine Fortsetzung der Rallye in Japan setzen möchte, kann dies je nach individueller Risikoneigung tun. Wer die Gefahr nicht scheut, kann den aktuell positiven Trend zum Einstieg mit einem Hebel-Papier nutzen. In Frage kommen würde beispielsweise der Mini Future long MNIAUV von der Bank Vontobel. Der Knock-out bei 17’630.00 befindet sich rund 19% vom aktuellen Kursniveau entfernt. Anleger, die sich keinem Knock-out-Risiko aussetzen möchten und denen eine 1:1-Partizipation reicht, können sich mit dem Tracker NIKDB der Deutschen Bank den japanischen Leitindex ins Portfolio holen.