Zurück
payoff Trading Desk

Krisengewinner

18.03.2020 3 Min.
  • Dieter Haas

Aktien von Gesundheitsuternehmen, die bei der Bekämpfung des Coronavirus mitmischen, zählen zu den wenigen, die die Krise bislang einigermassen schadlos überstanden haben.  

Der Nasdaq Biotechnolgieindex NBI, der die wichtigsten Vertreter des wachstumstärksten Zweigs des Gesundheitswesen umfasst, verlor in der Baisse der letzten Wochen weniger an Boden als der Rest des Marktes. Einige Vertreter, die mögliche Wirkstoffe gegen das Coronavirus in ihrem Angebot haben oder die an Impfstoffen arbeiten, vermochten ihr Kursniveau sogar zu halten oder legten sogar gegen den Trend zu.Diese positiven Entwicklungen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bis zum Vorliegen eines Impfstoffs oder eines Medikaments gegen den Coronavirus wohl noch 12-18 Monate dauern wird. Es steckt somit in vielen Fällen in den betreffenden Aktien ein gutes Stück Erwartungen auf einen möglichen Erfolg. Investoren sollten daher nicht alle Eier in denselben Korb legen, sondern ihre Mittel über die möglichen Kandidaten diversifizieren. Vielleicht wird der eine oder andere Emittent in den kommenden Tagen einen Basket schnüren, der einige der erfolgsversprechenden Kandidaten umasst.

Zu den chancenreichsten Kandidaten zählt Gilead Sciences ( siehe Trading Idea vom 18.02.2020). Auch andere Biotech-Firmen wie Inovio und Vir Bio sowie grosse Pharma-Konzerne wie AbbVie  , Johnson & Johnson, GlaxoSmithKline und Pfizer arbeiten an entsprechenden Wirkstoffen. Pfizer hat nach eigenen Angaben bestimmte antivirale Stoffe identifiziert, die bereits in der Entwicklung waren und die nun das Potenzial haben, die Ausbreitung des Coronavirus zu hemmen. 

Neben etablierten Medikamenten tüfteln viele Firmen auch an einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Besonders schnell war das US-Biotechunternehmen Moderna. Binnen weniger Wochen brachte es einen Impfstoff in die erste Phase der klinischen Tests. Erste Tests sollen Ende April beginnen.Auch deutsche Biotech-Firmen wie die nicht börsenkotierte Tübinger Curevac nutzen die mRNA-Technologie. Offenbar scheint ihr Ansatz erfolgversprechend, was den US-Präsidenten veranlasste, dem Unternehmen hohe finanzielle Zusagen zu machen, würde es den USA Exklusivrechte gewähren. In den USA meldete die Biotechfirma Novavax am 26.Februar, Fortschritte bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs gemacht zu haben. Der Aktienkurs des Unternehmens stieg daraufhin spontan um beinahe 20 Prozent. 

Nebst bestehenden WIrkstoffen und möglicher Impfstoffe gibt es weitere Gewinner rund um die Coronavirus-Thematik. Sp gewannen bspw. die Papiere des Diagnostik-Spezialisten Qiagen am 4. März bis zu 5 Prozent an Wert, weil das Unternehmen mit der Auslieferung von Testkits für das Virus beginnt. Im Bereich der Diagnostik mischt auch Roche kräftig mit. Der Basler Pharmakonzern kam in der vergangenen Woche mit einem vollautomatisierten Test auf den Markt, der monatlich millionenfach durchgeführt werden kann und erst noch nur dreieinhalb Stunden statt wie andere Tests Tage dauert.

Anlagekonklusion:

Schon die kleinsten Erfolgsmeldungen könnten einzelne Aktien nach oben treiben. Oft heisst die Devise aber kurz darauf: wie gewonnen, so zerronnen. Es macht daher Sinn sich einen Basket potentieller Kandidaten zu schnüren und nicht auf ein einzelnen Titel zu setzen. Wer dennoch auf ein Stock-Picking nicht verzicten möchte, der sollte sich an führende Biotechnologieunternehmen wie Gilead Sciences halten. Im Falle eines Scheiterns ist hier das Verlustrisiko deutlich kleiner, da diese ein breite Angebotspalette an Medikamenten und Wirkstoffen besitzten, die unabhängig eines möglichen Erfolges gegen den Coronavirus, eine konjunkturell wenig abhängigen Geschäftsverlauf ermöglichen.

  

Quelle: Swissquote  

Weitere News aus der Rubrik

Unsere Rubriken