Zurück
payoff Trading Desk

Kupfer: Mit Swiss DOTS zum «Dr. Copper»-Trading

25.10.2022 6 Min.
  • Serge Nussbaumer, Chefredaktor

Nach einer heftigen Korrektur hat sich der Preis für das wichtigste Industriemetall stabilisiert. Wie es mit Kupfer weitergeht, dürfte neben der Fitness der Weltwirtschaft auch von einer anstehenden Marktprognose abhängen. Auf Swiss DOTS, dem führendem Schweizer OTC-Marktplatz für Hebelpapiere, finden Trader die passenden Produkte für eine ordentliche Kupfer-Spekulation.

Wenn es darum geht, die Verfassung der Wirtschaft zu analysieren, greifen Ökonomen auf die unterschiedlichsten Indikatoren zurück. Seien es Einkaufsmanagerindizes, Daten zur Industrieproduktion, Arbeitslosenzahlen oder die Entwicklung der Verbraucherpreise – Monat für Monat tauchen diverse Seismographen im Newsfeed der Experten auf. Sogar an jedem Handelstag kommt ein makroökonomischer Befund von «Dr. Copper». Dieses Attribut trägt der Kupferpreis wegen seiner Konjunktursensitivität. Das rote Metall bringt eine hohe elektrische und thermische Leitfähigkeit mit und ist besonders Korrosionsbeständig. Daher kommt es für eine Fülle von Applikationen in den unterschiedlichsten Wirtschaftszweigen zum Einsatz.

In den vergangenen Monaten stellte «Dr. Copper» der Weltwirtschaft ein eher negatives Attest aus: Noch im März war der nächstfällige, in den USA gehandelte Terminkontrakt zum ersten Mal über die Marke von USD 5 geklettert. Kurz nach diesem historischen Top dreht der auf ein Pfund Kupfer abzielende Preis nach unten. Im Juli war die spezifizierte Menge zwischenzeitlich für USD 3.15 zu haben. Mittlerweile zeichnet «Dr. Copper» ein nicht mehr ganz so düsteres Bild: Im dritten Quartal hat sich die Kupfernotierung stabilisiert.

Grosse Nachfrage – beschränktes Angebot

Neben dem eingetrübten Konjunkturausblick spielte der starke US-Dollar bei der Korrektur eine wesentliche Rolle. Das rigorose Vorgehen der US-Notenbank im Kampf gegen die Inflation – zuletzt hat das Fed den Leitsatz dreimal in Folge um 75 Basispunkte erhöht – bescherte dem Greenback eine Aufwertungswelle. Traditionell lastet eine solche Entwicklung auf den Rohstoffpreisen, da sie die Waren für Käufer aus anderen Währungsräumen verteuert. Betrachtet man den Kupfermarkt fundamental, zeigt sich eine schon beinahe chronische Knappheit. Seit Jahren bleibt das globale Angebot hinter der Nachfrage zurück.

Die Versorgungslücke ist einerseits auf den strukturell wachsenden Kupferbedarf zurückzuführen. Maschinenbau und Bauindustrie sind die grössten Abnehmer des Industriemetalls. Sie stehen laut Zahlen der International Copper Study Group (ICSG) zusammen für rund 60% des globalen Endverbrauchs. Vor allem China gierte wegen des enormen Wirtschaftswachstums und einem damit einhergehenden Bauboom in der jüngeren Vergangenheit regelrecht nach Kupfer. Im Reich der Mitte fallen annähernd 60% des globalen Bedarfs an. Hinzu kommen neuere Anwendungsfelder, welche die Knappheit noch einmal verschärft haben. Die ICSG nennt unter anderem den Bereich der erneuerbaren Energieträger sowie die Elektromobilität als Wachstumsfelder. «Elektrofahrzeuge enthalten etwa viermal mehr Kupfer als herkömmliche Autos», stellt die Branchenorganisation fest.

Die Angebotsseite war in den vergangenen Jahren von Einschränkungen durch die Pandemie sowie Arbeitskämpfen beeinflusst. Gleichzeitig stockte die Erschliessung neuer Bergwerke. Das meiste Kupfererz wird in Lateinamerika zu Tage gefördert. Chile ragt mit einem Anteil von mehr als einem Viertel der globalen Abbaumenge heraus. In der Weiterverarbeitung des roten Metalls ist China führend, das Reich der Mitte betreibt mehr als ein Drittel der globalen Raffineriekapazitäten.

Produktion nimmt Fahrt auf

In ihrer Anfang Mai veröffentlichten Prognose geht die ICSG davon aus, dass die Kupferproduktion im laufenden Jahr und 2023 Fahrt aufnimmt. Neben der Entspannung in punkto Corona verweist sie auf neue respektive expandierende Bergwerke. Gleichzeitig unterstellten die Experten einen Ausbau der Raffineriekapazitäten sowie grössere Recyclingmengen. Konkret gehen sie für 2022 von einem Anstieg der raffinierten Kupferproduktion um 4.3%. Der ICSG zufolge kann die Nachfrage nicht Schritt halten. Die Gruppe hat ihre Prognose für das Wachstums des Kupferbedarf im 2022 auf 1.9% zurückgeschraubt. «Dies ist auf die schwächeren globalen Wirtschaftsaussichten zurückzuführen», erklärt die Organisation. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf den Ukrainekrieg sowie die neuerlichen Corona-Lockdowns in China. Behält die ICSG Recht, würde der globale Markt eine kleine Zeitenwende erleben: Im laufenden Jahr könnte das Angebot die Nachfrage zum ersten Mal seit der Finanzkrise 2009 übertreffen.

Noch ist es nicht soweit. Ende September hat die ICSG eine aktuelle Bestandsaufnahme veröffentlicht. Demnach lag in den ersten sieben Monaten des Jahres 2022 ein Defizit vor. Konkret übertraf die Kupfernachfrage die Produktion um 126’000 Tonnen. Über den Sommer hat sich die Knappheit entschärft: Im Juli war der Kupfermarkt saisonbereinigt sogar ausgeglichen. Gleichwohl warten die Märkte jetzt gespannt auf den 18. Oktober. Dann beginnt in Lissabon die zweitägige Herbstkonferenz der ICSG. Erster Programmpunkt des Branchentreffens ist die Vorstellung des aktualisierten Marktausblicks.

Sollte die Study Group ihre Einschätzung ändern und eine anhaltende Unterversorgung des Marktes erwarten, könnte sie den Kupferpreis damit anschieben. Abgesehen davon bleibt der Rohstoff stark von den konjunkturellen Aussichten abhängig. Schon allein das Szenario eines «Soft Landings» hätte das Potenzial, den Kupferpreis aus seiner Lethargie zu befreien. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit einer weniger stringenten Geldpolitik. Insbesondere das Fed könnte mit einer Aufweichung des zuletzt extrem rigorosen Straffungskurses einen Rebound von «Dr. Copper» auslösen.

Warum sich die Anlage lohnt

Aus charttechnischer Sicht ist US-Kupfer-Future zuletzt mehrmals daran gescheitert, die 55-Tage-Linie zu überqueren. Der gleitende Durchschnitt versperrt dem Industriemetall seit Ende August den Weg nach oben. In dieser Zeit hat sich eine nach unten führende Gerade herauskristallisiert. Sollte Kupfer diese Barriere aus dem Weg räumen können, wäre der Weg in Richtung des übergeordneten Abwärtstrends frei. Auf einen Ausbruch nach oben können Trader mit dem Long Mini-Future (Valor 54507067) setzen. Das Vontobel-Produkt partizipiert mit einem Hebel von aktuell 4.2 an steigenden Kursen beim Kupfer-Future. Der Stop Loss liegt bei USD 2.753 und damit gut ein Fünftel unter dem Basiswertkurs. Deutlich aggressiver kommt ein weiterer Long Mini-Future (Valor 119736305) daher. Vontobel fixiert den Stop Loss hier aktuell weniger als 8.4% unter der Kupfer-Notierung. Daraus resultiert bei dem Open end-Produkt ein Hebel von knapp 9.

Mit einer Reihe von Faktor-Zertifikaten bringt die Société Générale den Basiswert Kupfer auf Swiss DOTS. Diese Struktur zeichnet sich durch einen konstanten Hebel aus, über den die tägliche Wertentwicklung des Underlyings abgebildet wird. Unter anderem mit dem Zertifikat (Valor 115150935) können sich Trader kurzfristig auf der Short-Seite positionieren. Das Produkt münzt rückläufige Notierungen bei Kupfer mit einem Faktor von 4 in Gewinne um. Wer doppelt so aggressiv agieren möchte, könnte zum Pendant (Valor 115150921) mit einem Hebel von 8 greifen. Für alle Produkte gilt: Geht das jeweils zugrunde liegende Kalkül – Long oder Short – nicht auf, drohen überproportionale Verluste.

Mehr über Swiss DOTS

Swiss DOTS ist die führende Schweizer OTC-Plattform für Hebelprodukte. Die vorgestellten Kupfer-Derivate zählen zu den mehr als 90‘000 Trading-Ideen, die Sie hier täglich von 8:00 – 22:00 Uhr kostengünstig ab CHF 9.- flat/Trade handeln können.

Weitere News aus der Rubrik

Unsere Rubriken