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payoff Trading Desk

LafargeHolcim: Mit Trump in neue Höhen

03.03.2017 4 Min.
  • Martin Raab

Der Baustoffkonzern setzt sich ehrgeizige Ziele und hofft dabei auf gute Geschäfte in den USA. An der Börse könnte der aktuelle Ausblick von LafargeHolcim zusammen mit den Zahlen für 2016 einen Befreiungsschlag ausgelöst haben.

Das Wort «Konjunkturhoffnung» hat Hochkonjunktur. Permanent kommt es in Meldungen vor, welche versuchen, die jüngste Aufwärtsfahrt der Aktienmärkte zu erklären. In der Tat weisen viele Indikatoren darauf hin, dass die Wirtschaft im laufenden Jahr weltweit kräftig Fahrt aufnimmt. Das gilt auch für die Schweiz: Hier zu Lande legte das KOF-Konjunkturbarometer im Februar um 5.2 Punkte auf 107.2 Zähler zu. Damit landete der viel beachtete Indikator nicht nur über den Erwartungen. Er bewegt sich zudem auf dem höchsten Niveau seit Ende 2013.

Am Puls der Weltwirtschaft

Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass an der Börse seit einiger Zeit die Zykliker im Rampenlicht stehen. Dieses Etikett erhalten Unternehmen, die besonders stark von einem positiven Wirtschaftsumfeld profitieren. Entsprechend setzen sich ihre Aktien in Aufschwungphasen von der breiten Masse ab. Geradezu mustergültig treffen diese Eigenschaften momentan auf LafargeHolcim zu. Seit dem Jahreswechsel gewann der Baustoffkonzern 10% an Wert – gegenüber dem SMI bedeutet das eine stattliche Outperformance von rund 5 Prozentpunkten. Mit den gestern publizierten Zahlen befeuerte der Konzern die Rallye zusätzlich. Der Weltmarktführer erhöhte den bereinigten Betriebsgewinn (EBITDA) im vergangenen Jahr um 8.7% auf CHF 5.83 Mrd. Damit kann CEO Eric Olsen hinter die angepeilte Steigerung um einen mindestens hohen einstelligen Satz den Haken setzen. Als der Top-Manager seine Prognose im vergangenen Mai präsentierte, hielt so mancher Analyst die Zielsetzung für viel zu ambitioniert.

Zement für die Staaten

Für das laufende Jahr hängt Olsen die Latte noch einmal höher: Er stellt für das bereinigte betriebliche EBITDA ein prozentual zweistelliges Wachstum in Aussicht. Der wiederkehrende Gewinn je Aktie soll den 2016er-Wert sogar um mehr als ein Fünftel übertreffen. Zuversichtlich stimmt den CEO insbesondere die Politik des neuen US-Präsidenten. Bekanntlich plant Donald Trump ein USD 1 Bio. schweres Programm zur Modernisierung von Strassen, Brücken und Flughäfen. «Wir werden bei allen entscheidenden Infrastrukturprojekten in den USA mitmachen», kündigt der LafargeHolcim-Chef in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters an. Auch am von der neuen Regierung geplanten und international heftig kritisierten Bau einer Grenzmauer zu Mexiko möchte er mitverdienen. «Gemessen am Gewinnbeitrag dürften die USA zu unserem Markt Nummer eins werden», sagt Olsen. Bis dato ragt Indien heraus – hier bremste zuletzt jedoch das von der Regierung eingeleitete Geldentwertungsprogramm den Zementabsatz.

Vola peppt die Konditionen

Der Euphorie der Anleger tat dieser Wermutstropfen keinen Abbruch. Vielmehr setzt LafargeHolcim zum charttechnischen Befreiungsschlag an. Gestern sprang der Blue Chip über den horizontalen Widerstand bei CHF 58/59. Sollte sich die Aktie nachhaltig von dieser Barriere absetzen, wäre das Ende der seit dem vergangenen Sommer laufenden Konsolidierung eingeläutet. Anleger, die daher mit einem raschen Vormarsch in Richtung des nächsten technischen Kursziels bei 63/64 Franken rechnen, können einen Blick auf das Faktor-Zertifikat CBHOL6 werfen: Das von der Commerzbank an der SIX gehandelte Produkt partizipiert auf täglicher Basis und mit einem konstanten Hebel von 6 an Kursgewinnen bei dem Baustoffriesen. Auffällig hohe Börsenumsätze zeigte gestern sowie bereits im Vorfeld der Zahlenpublikation der Barrier Reverse Convertible SALTJB. Offenbar machen sich Struki-Anleger die relativ hohe Volatilität von LafargeHolcim zu Nutze. Sie führt dazu, dass mit diesem Julius Bär-Produkt eine Seitwärtsrendite von 6.52% p.a. möglich ist. Dazu gilt es für den Basiswert, sich bis zum 17. Dezember von der Barriere bei CHF 40.69 fernzuhalten. Momentan beläuft sich der Risikopuffer für den SMI-Titel auf annähernd ein Drittel.

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