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Logitech: Fallen Angel mit Comeback-Potenzial

05.01.2022 3 Min.
  • Wolfgang Hagl

Der Hersteller von Computer- und Gaming-Zubehör ist 2021 abgestürzt. Nach einer erfolgreichen Bodenbildung könnte die Logitech-Aktie jetzt nach oben drehen.

Logitech ist im vergangenen Jahr regelrecht aus dem Börsenolymp gefallen. Mit CHF 124.90 erreichte die Technologieaktie im Juni ein Allzeithoch. Zu diesem Zeitpunkt notierte sie um nahezu die Hälfte über dem Schlusskurs 2020. Unmittelbar nach dem historischen Top drehte das Papier nach unten. Selbst die Aufnahme in den SMI am 20. September konnte den Abwärtstrend nicht stoppen. Erst Anfang Dezember erreichte Logitech mit CHF 70.78 den Tiefpunkt. Im Nachhinein entpuppte sich diese Marke als ein doppelter Boden. Von diesem Areal aus hat sich das Papier in den vergangenen Wochen daran gemacht, den negativen Trend zu durchbrechen. Pünktlich zu Weihnachten ist Logitech dabei an der 55-Tage-Linie angekommen.

Der CEO bleibt positiv

Das charttechnische Aufbäumen erfolgte also während einer Zeit, zu der die Geschäfte des Unternehmens besonders brummen. Seien es Gaming-Tastaturen und -Mäuse, Headsets, Webcams oder Lautsprechersysteme – die Artikel des schweizerisch-amerikanischen Konzerns dürfte wieder auf vielen Gabentischen gelegen haben. Bereits für das zweite Quartal der Fiskalperiode 2022 (per Ende September 2021) hatte Logitech einen Rekordumsatz von USD 1.31 Mrd. gemeldet. Damit übertrafen die Erlöse das von der ersten Phase der Corona-Pandemie geprägte Vorjahresquartal um 4%. Im Vergleich zum zweiten Quartal der Fiskalperiode 2020 – also der Zeit vor der Pandemie – hatte sich das Geschäft um satte 82% ausgedehnt.

Diese Rate ändert nichts daran, dass Logitech beim Gewinn Federn lassen musste. Für den Zeitraum Juli bis September 2021 meldete das Unternehmen ein operatives Ergebnis von USD 211 Mio. und damit 40% weniger als im Vorjahreszeitraum. Auf der einen Seite lasteten steigende Ausgaben für Marketing sowie Forschung und Entwicklung auf dem Profit. Gleichzeitig konnte sich Logitech der allgemeinen Knappheit von Bauteilen sowie den höheren Logistikkosten nicht entziehen. CEO Bracken Darrell sprach in diesem Zusammenhang von bisher nicht dagewesenen Schwierigkeiten in den Lieferketten. Gleichwohl hat er die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Neben stabilen Umsätzen peilt Darrell ein operatives Ergebnis zwischen USD 800 und 850 Mio., nach USD 1.27 Mrd. in der Vorperiode, an. «Ich freue mich über das langfristige Wachstumspotenzial von Logitech», betonte der CEO bei der jüngsten Zahlenpräsentation. Spätestens am 14. Februar wird sich Bracken Darrell wieder zu Wort melden. Dann steht der Zwischenbericht für das 3. Quartal auf der Agenda.

Anlagekonklusion:

Neben dem aufgehellten Chartbild spricht die Bewertung dafür, dass Logitech bis zu diesem Termin weiter Boden gut machen könnte. Mit rund 18 bewegt sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis 2022 um mehr als ein Drittel unter dem zum eingangs skizzierten Top gültigen Niveau. Mit einem Hebel von aktuell 4.2 partizipiert der Knock-Out Call Warrant ELOGRU an steigenden Kursen. Die K.o-Schwelle taxiert die UBS momentan auf CHF 61.13. Der Puffer von gut einem Fünftel kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Schein markant an Wert verlieren würde, falls die Comeback-Bemühungen scheitern und der SMI-Novize nach unten dreht.

 

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