Lonza – Ende der Fahnenstange
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Dieter Haas
Die Aktie von Lonza befindet sich nach einem exponentiellen Anstieg seit Mai 2012 am Ende der Fahnenstange. Absichern oder Gewinnmitnahmen lautet hier die Devise.
Lonza erzielte im ersten Semester ein Umsatzwachstum von 8,2%. Der Erlös kam bei 3,08 (i. V. pro forma 2,85) Mrd. Fr. zu liegen. Als zentraler Wachstumsträger erwies sich das Segment Pharma und Biotech, das Wirkstoffe für die Entwicklung und die Produktion von Medikamenten fabriziert und dessen Umsatz um 14,7% auf 1,56 (1,36) Mrd. Fr. zulegte. Etwas bescheidener war die Performance der Spezialchemie-Sparte, die auch reifere und vom Wirtschaftszyklus abhängige Produkte umfasst. Hier erhöhte sich der Umsatz um 2,5% auf 1,50 (1,46) Mrd. Fr.
Für das gesamte laufende Jahr rechnet die Firmenführung mit einer Umsatzerhöhung, die sich im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich bewegen wird. Und für die Kern-Ebitda-Marge rechnet Lonza mit einem Wert, der jenem des ersten Halbjahrs entsprechen wird. Bis 2022 sollen gemäss der Geschäftsleitung ein Erlös von 7,5 Mrd. Fr. (2017: 5,1 Mrd. Fr.) und eine Kern-Ebitda-Marge von 30% erreicht werden.
Quelle: Lonza
Das sind eindrückliche Wachstumswerte und sollten eigentlich der Aktie eine solide Stütze bieten. Allerdings haben die vergangenen starken Kurssteigerungen bereits den Grossteil der positiven Perspektiven eskomptiert. Nachdem der Kurs im Anschluss an das ausgezeichnete Halbjahresergebnis vom 25. Juli bis Mitte August nochmals zulegen konnte, folgte seither eine leichte Korrektur. Die Markttechnik signalisiert erstmals die Warnstufe gelb. Es scheint, als ob der Aktie allmählich die Luft auszugehen droht.
Anlagekonklusion:
Ist es immer besser aufzuhören, wenn es am Schönsten ist. Die Aktie von Lonza zählt seit mehr als sechs Jahren zu den absoluten Überfliegern an der Schweizer Börse. Der Bruch der Aufwärtstrendline seit April 2018 ist jedoch ein Warnzeichen, dass beim Highflyer zumindest eine längere Konsolidierungsphase bevorstehen könnte zumal auch das OBV-Volumen nicht mehr über alle Zweifel erhaben ist. Die Prognose vom 10.September von Francois Bloch in seiner wöchentlichen Kolumne «The Week» scheint sich mit Verzögerung zu bewahrheiten.
Kurzfristig empfiehlt es sich, bestehende Positionen abzusichern. Pessimisten setzen auf den KO-Put-Warrant 41692948 der UBS, während Optimisten den KO-Call-Warrant 42298951 desselben Emittenten ins Visier nehmen könnten.
Quelle: Bloomberg