LVMH: Diese Zahlen sind ein echter Luxus
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Martin Raab
Dank florierender Geschäfte mit Mode, Parfüme und Uhren hat der französische Edelmarkenkonzern im ersten Semester mehr verdient als erwartet. Analysten trauen der LVMH-Aktie neue Bestmarken zu.
Die Luxusgüterindustrie sonnt sich im Licht derzeit des globalen Konjunkturaufschwungs. Mit ihren aktuellen Zwischenberichten liefern die Vertreter dieses Sektors die besten Belege für diese These. Nach Hermes, Burberry und Swatch reihte sich jetzt auch noch LVMH ein. Der französische Konzern, dessen Imperium 70 edle Marken umfasst, verdiente im ersten Halbjahr mehr als von Analysten erwartet. Konkret steigerte LVMH den Gewinn aus fortgeführten Geschäften um 28% auf knapp € 4.7 Mrd. Auf der Umsatzseite verbuchte das Unternehmen ein Wachstum von 10% auf € 21.8 Mrd. «Die exzellenten Zahlen für das erste Halbjahr bestätigen die starke Attraktivität unserer Marken sowie die Effektivität unserer Strategie“, freut sich CEO Bernard Arnault.
Besonders gut liefen die Geschäfte mit Mode und Lederwaren. Das Segment um bekannte Labels wie Louis Vuitton oder Christian Dior verzeichnete ein organisches Umsatzwachstum von 25%. Prozentual zweistellig dehnten sich die Erlöse auch im Parfümebereich sowie bei den Uhren aus. Derweil konnte die Wein- und Spirituosensparte, zu der unter anderem Moët & Chandon sowie Hennessy zählen, nicht ganz Schritt halten. Für diesen Geschäftszweig meldete LVMH ein organisches Wachstum von 7%. Aus regionaler Sicht hob sich Asien (ohne Japan) ab. Vor allem die starke Nachfrage aus China bescherte dem Unternehmen hier eine satte Umsatzsteigerung von 18%.
Analysten zeigten sich vom Zahlenwerk des Luxusgiganten begeistert. Mit dem Kommentar «another quarter, another beat», stellte Morgan Stanley fest, dass LVMH ein weiteres Mal die Erwartungen geschlagen hat. In dasselbe Horn stiess Credit Suisse. Die heimische Bank hob zudem hervor, dass die Marke Louis Vuitton keine Anzeichen einer Abschwächung gezeigt habe. Die Credit Suisse-Analysten nahmen die Semesterabschluss zum Anlass, um die Ertragsprognose bis 2020 zu erhöhen. Gleichzeitig hievten sie das Kursziel von EUR 290 auf EUR 350 und bestätigten das Rating «Outperform».
Anlagekonklusion:
Aufhorchen lässt auch das Chartbild der LVMH-Aktie. Am Tag nach dem Zahlentermin ist ihr der Ausbruch über einen kurzfristigen Abwärtstrend gelungen. Gleichzeitig setzte sich der Dividendentitel von der 55-Tage-Linie ab. Damit ist der Weg zum Allzeithoch von EUR 313.70 frei. Auf das Erreichen neuer Bestmarken können Trader mit dem Call-Warrant LVMEJB setzen. Das Julius Bär-Produkt bewegt sich etwas im Geld und bringt einen Hebel von aktuell 9.2 mit. Eine deutlich defensivere Anlagealternative bietet der Barriere Reverse Convertible RMCAOV. Hier gilt es für LVMH, bis Mitte 2019 nicht auf oder unter die Barriere bei EUR 247.20 zu fallen. Geht diese Rechnung auf, wirft das durch die Bank Vontobel im Mai lancierte Produkt die Maximalrendite von 6.7% p.a. ab.