Microsoft: Würdiger Thronfolger
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Christian Ingerl
Microsoft ist aktuell der wertvollste Konzern der Welt. Die anstehenden Quartalszahlen sollten diesen Status untermauern. Risikobereite Anleger positionieren sich im Vorfeld.
Lange Zeit war der Kultkonzern Apple das globale Schwergewicht. Und das auch zu Recht: Das Unternehmen läutete mit dem iPhone eine neue Zeitenwende in der Technologiegeschichte ein. Als weltweit erster Konzern knackte Apple auch die Billionen-Dollar-Grenze.
Doch der einstige Glanz schwindet. In den vergangenen Monaten keimten Sorgen auf, dass sich die neuen Premiummodelle nur schwer absetzen lassen. Obendrauf kommen Patentstreite, die zu Verkaufsstopps bei einigen Modellen führten. Dass die Sorgen nicht unbegründet sind, zeigte sich gleich zu Beginn des neuen Jahres. Apple kürzte die Umsatzprognose – vor allem wegen eines schwachen Geschäfts in China – für das erste Quartal von bisher USD 89 bis 93 Milliarden auf USD 84 Milliarden.
Satya Nadella übertrumpft Tim Cook
Die Gemengelange führt bereits seit Monaten zu einer starken Rückwärtsfahrt der Apple-Aktie. Deutlich besser schlug sich dagegen das Computer-Urgestein Microsoft. Dementsprechend holte sich der 1975 von Bill Gates gegründete Konzern 2018 die Schwergewichtskorne nach vielen Jahren wieder zurück. Das Unternehmen aus Redmond konnte sein einst angestaubtes Image in den vergangnen Jahren wieder deutlich aufpolieren. Insbesondere dem seit 2014 amtierenden CEO Satya Nadella ist der Wiederaufstieg zuzuschreiben. Mit der Fokussierung auf das wachstumsstarke Cloud Computing gelang dem Vorstandschef die Rückkehr auf den Erfolgskurs. Umsatz und Gewinn legten zwischen 2014 und 2018 jeweils um etwas mehr als ein Viertel zu.
Die Wolke bringt das Geld
Mittlerweile ist Microsoft mit seiner Cloud-Plattform «Azure» mit einem Marktanteil von 17% zur Nummer zwei hinter Amazon aufgestiegen. Allein im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 (30. Juni) legte Azure um 76% zu. Und die Aussichten auf weiteres Wachstum stehen gut. So hat Konkurrent Oracle Mitte Dezember dank eines guten Geschäfts mit Cloud-basierten Software-Anwendungen die Erwartungen übertreffen können. Vergleichbares könnte auch bei Microsoft anstehen. Das Unternehmen wird am 29. Januar seinen Zwischenbericht zum zweiten Quartal vorlegen.
Das Gros der Analysten geht davon aus, dass sich der Trend hin zu Cloud-Angeboten und abonnierter Software noch viele Jahre positiv auf den Gewinn auswirken wird. Dies zeigt ein Blick auf den Analystenkonsens. Demnach ist bis 2021 mit einem Wachstum im zweistelligen Prozentbereich pro Jahr zu rechnen. Im Durchschnitt soll sich das Plus auf 14.2% p.a. belaufen.
Anlagelösungen
Aus charttechnischer Sicht kämpft Microsoft derzeit mit der USD 100er-Marke. Für den Fall eines Sieges über die psychologisch wichtige Barriere wäre der Call Warrant WMSAUV ein ideales Tradinginstrument. Der Strike des Scheins liegt mit USD 100 exakt auf der entscheidenden Schwelle. Sollte das Schwergewicht den dreistelligen Kursbereich aber nicht nachhaltig erobern können und einen Seitwärtskurs einschlagen, würde sich der Barrier Reverse Convertilbe FAZBJB anbieten. Das Produkt, das am 6. Dezember 2019 fällig wird, stellt bei einem Puffer von satten 37% eine Maximalrendite von 12.8% p.a. in Aussicht.