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payoff Trading Desk

Moderna: Eine Wette auf den Kurs-«Booster»

02.11.2021 4 Min.
  • Wolfgang Hagl

Am morgigen Donnerstag präsentiert der Impfstoffhersteller seine Quartalsbilanz. Vor dem Zahlentermin ist der Rebound der Moderna-Aktie ins Stocken geraten.

Über einen Mangel an News können sich Investoren bei Moderna derzeit wahrlich nicht beschweren. Allein seit Anfang Oktober hat das US-Biotechunternehmen 19 Medienmitteilungen publiziert. Wie ein roter Faden zieht sich das Thema «Booster»-Impfung durch die jüngsten Nachrichten. Unter anderem haben die Behörden in der EU, der Schweiz sowie den USA grünes Licht für die Auffrischung der Covid-19-Immunisierung mit dem Moderna-Präparat «Spikevax» gegeben. Passend dazu hat sich die Nasdaq-Aktie zurückgemeldet. Ausgehend von dem Anfang August erreichten Allzeithoch bei knapp USD 500 hatte das Papier um bis zu 41% korrigiert. Nach einem Taucher unter die 100-Tage-Linie startete Moderna im Oktober eine Gegenbewegung. Seither hantelt sich die volatile Aktie an dem gleitendenden Durchschnitt entlang.

Prognose im Fokus

Die Chance auf einen Kurs-«Booster» bietet sich morgen, wenn das Unternehmen aus Cambridge im US-Bundesstaat Massachusets die Zwischenbilanz für das dritte Quartal 2021 präsentiert. Ab 13:00 Uhr unserer Zeit wird sich CEO Stéphane Bancel im Rahmen einer Telefonkonferenz zu Wort melden. Für das zweite Quartal hatte der Unternehmenslenker über den Erwartungen liegende Zahlen vorgelegt. Der Verkauf des auf der mRNA-Technologie basierenden Impfstoffs brachte von April bis Juni Umsätze von USD 4.2 Milliarden ein. Knapp die Hälfte davon blieb als Überschuss in der Gewinn- und Verlustrechnung stehen.

Für das Gesamtjahr peilt CEO Stéphane Bancel einen Umsatz in Höhe von USD 20 Mrd. an. Auf Basis der zur jüngsten Zahlenvorlage Anfang August verkaufter Impfstoffdosen sowie der vereinbarten Optionen lag das Erlöspotenzial von Spikevax für 2022 bereits auf demselben Niveau. Vor dem morgigen Zahlentermin ist die grosse Frage, ob der CEO angesichts der anlaufenden Booster-Kampagne den Ausblick nach oben schraubt. Auf diese Weise könnte er eine Aufwärtsrevision bei den Gewinnschätzungen in Gang setzen. Bis dato gehen Analysten im Schnitt davon aus, dass Moderna das hohe Ergebnisniveau der laufenden Periode nicht wird halten können. Konkret liegt der Konsens für den Gewinn je Aktie im 2022 mit USD 26.50 um gut 9% unter der 2021er-Schätzung.

Ein weiteres wichtiges Thema dürfte beim morgigen Call die Forschungspipeline sein. Aktuell betreibt Moderna 33 klinische Studien. Zuletzt hat die erste Teilnehmerin einer pivotalen Phase-3-Registrierungsstudie den Impfstoff mRNA-1647 gegen das Zytomegalievirus (CMV) verabreicht bekommen. In den meisten Fällen verläuft die Infektion mit diesem Herpesvirus unproblematisch. Eine echte Gefahr stellt es jedoch vor allem für Babys dar, die sich während der Geburt anstecken. «Der Start der zweiten Phase 3-Studie in der Unternehmensgesichte ist ein aufregender Meilenstein für Moderna», erklärte Stéphane Bancel. Bisher hatte nur das Covid-19-Vakzin diesen Status erreicht.

Anlagekonklusion:

Ein weiteres kommerzielles Produkt würde die Zweifel am langfristigen Wachstum respektive der Bewertung von Moderna zerstreuen. Kurzfristig könnten starke Resultate und insbesondere eine Erhöhung der Prognose für 2021 für einen positiven Impuls sorgen. Vor dem Zahlentermin zählte der Knock-Out Call Warrant OMRAPV zu den umsatzstärksten strukturierten Produkten auf Moderna. Das Vontobel-Papier partizipiert mit einem Hebel von aktuell 4.9 an steigenden Kursen. Wegen der hohen Volatilität ist die Biotechaktie auch als Basiswert für Renditeoptimierungsprodukte interessant. Julius Bär startet morgen den Börsenhandel mit dem Callable Barrier Reverse Convertible FAMQJB. Bei einem üppigen Coupon von 17.20% p.a. geht Moderna mit einem Risikopuffer von einem Fünftel in die 15-monatige Laufzeit. Sonderlich viel Luft nach unten ist das bei diesem schwankungsanfälligen Nasdaq-Titel allerdings nicht.

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